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Lieferdienste: In jedem Fall elektrisch

Pakete in allen Größen und Gewichtsklassen,
bis zu 20 Millionen Stück pro Tag in Deutschland: Die Zustellung der Sendungen
stellt die Lieferdienste vor Herausforderungen, nicht nur zur Weihnachtszeit.
Vor allem in urbanen Räumen. Die Unternehmen haben mit Personalsorgen zu
kämpfen, mit Parkplatzproblemen und Kundenansprüchen – und jetzt auch mit
drohenden Fahrverboten.

Allein in Deutschland wird derzeit in mehr als
100 Städten und Gemeinden der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid überschritten. Die
Deutsche Umwelthilfe verklagt Kommunen, die es nicht schaffen, die Luftqualität
den geforderten Standards anzupassen, und verlangt mit Erfolg Fahrverbote für
Diesel in Städten.

Die Klagen zeigen Wirkung. Immer mehr Städte
sind gezwungen, mit Dieselfahrverboten zumindest zu planen. Der Dieselmotor – Hauptantriebsquelle
praktisch aller Nutzfahrzeuge – gerät wegen seiner Stickoxidemissionen zunehmend
in Misskredit. Die EU plant zudem weitere Verschärfungen der Verbrauchs- und
damit der CO2-Grenzwerte.

Elektrobusse müssen sich erst mal rechnen

Mercedes, Volkswagen, der französische PSA-Konzern
und die meisten anderen Hersteller arbeiten daher mit voller Kraft daran, wie
man den Warentransport auch in Ballungsgebieten künftig noch sicherstellen kann.
Elektrisch betriebene Transporter kommen jetzt auf die Straße, schwere E-Trucks
werden gerade von Kunden getestet. Die Zulieferer bieten Technik an, mit der sich bestehende Fahrzeuge hybridisieren oder gleich zum E-Auto umrüsten lassen.

Technisch geht inzwischen vieles, was vor
Jahren noch als unrentabel galt. Höhere Anschaffungskosten der neuen
elektrischen Nutzfahrzeuge lassen sich durch geringere Verbrauchs- und
Wartungskosten relativieren.

Zudem schaffen Kommunen jetzt in größerer Zahl elektrisch
betriebene Busse an, getrieben von drohenden Dieselfahrverboten und den
Forderungen der Politik. Inzwischen gibt es dafür auch eine Reihe von Modellen
verschiedener Hersteller. Allerdings kostet ein Elektrobus rund zweieinhalbmal
so viel wie ein herkömmlicher Bus, und ob er sich im Alltag für die Betreiber
einigermaßen rechnet, ist noch unklar. Neben den Kosten für die Anschaffung
sind Investitionen in das Stromnetz und in Lademöglichkeiten nötig. Das kann
einen städtischen Haushalt schon mal überfordern.

Außerdem eignet sich nicht jede Stadt gleichermaßen
für elektrischen Personentransport. Steigungen etwa zwingen eine Batterie
schneller in die Knie als flaches Gelände – wobei beim Bus noch erschwerend
hinzukommt, dass ein großer Teil der verwendeten Energie dazu eingesetzt werden
muss, den Innenraum zu heizen oder zu kühlen. Durch das dauernde Öffnen und
Schließen der Türen findet ein reger Luftaustausch statt, und die neue Luft
muss sofort wieder auf ein für alle Passagiere zuträgliches Maß temperiert
werden.

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