Die Deutsche Bischofskonferenz hat Claas Relotius den Katholischen Medienpreis
aberkannt. Der ehemalige Spiegel-Reporter hatte über seinen Anwalt zugegeben, den 2017
prämierten Beitrag Königskinder in wesentlichen Punkten gefälscht zu
haben.
Für seine Reportage über ein Geschwisterpaar aus dem
syrischen Aleppo, das vor dem dortigen Bürgerkrieg in die Türkei
flüchtete, hatte Relotius im vergangenen Jahr
die Auszeichnung in der Kategorie Printmedien erhalten. “Ich würde ein
Gesetz erlassen, dass die Reportage Königskinder zur Pflichtlektüre
für alle Politiker wird”, sagte die ehemalige Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel während der Veranstaltung.
Der Katholische Medienpreis wird von der Deutschen Bischofskonferenz
zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) und dem
Katholischen Medienverband verliehen. “Wir hätten es begrüßt, wenn Herr Relotius
angeboten hätte, den Preis und auch das Preisgeld von sich aus
zurückzugeben”, sagte der Vorsitzende des Medienverbands, Joachim Frank. Relotius’ Vergehen rücke die
exzellenten Texte anderer Journalisten in ein Zwielicht, das sie nicht
verdienten.
Claas Relotius hat in der Zeit von 2010 bis 2012 auch vier Texte für ZEIT ONLINE,
einen Artikel für ZEIT WISSEN sowie eine Rezension in unserem Blog
“Tonträger” geschrieben. Die Redaktionen überprüfen derzeit diese
Beiträge. Unseren bisherigen Wissensstand dazu finden Sie in unserem Transparenz-Blog “Glashaus”.
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