Gestiegene Energiepreise haben
in Deutschland im Jahresschnitt für eine Inflation von 1,9 Prozent gesorgt. Das sei der höchste Wert seit sechs Jahren, teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung
mit. 2012 habe die Inflation bei 2,0 Prozent gelegen.
Zum
Jahresende verlangsamte sich der Preisauftrieb allerdings deutlich. Im
Dezember lag die jährliche Teuerungsrate bei 1,7 Prozent. Im Vormonat November
waren es noch 2,3 Prozent. Im Oktober erreichte die Inflationsrate 2,5 Prozent – den höchsten Wert seit zehn Jahren.
Die Inflationsrate ist ein wichtiger
Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Dauerhaft niedrige oder übermäßig sinkende Preise könnten
Unternehmen und Verbraucher dazu verleiten, Investitionen aufzuschieben.
Das bremst erwartungsgemäß die Wirtschaftsleistung.
Weil die Entwicklung der
Verbraucherpreise seit einiger Zeit ansteigend ist, beendet die
Notenbank ihre umstrittenen Wertpapierkäufe zum Ende dieses Jahres.
Sparer müssen sich allerdings noch gedulden. Die Zinsen im Euroraum
sollen mindestens bis Herbst 2019 auf dem Rekordtief von null
Prozent verbleiben. Steigende Zinsen wären die klassische geldpolitische Maßnahme gegen hohe Inflation.
Nach Berechnung der Bank
Comdirect lag der Realzins – also der tatsächliche Zins für Spareinlagen
nach Abzug der Inflation – im Jahr 2018 bei minus 1,74 Prozent. Den Berechnungen zufolge verloren
deutsche Sparer insgesamt 38,9 Milliarden Euro durch niedrig verzinste
Geldeinlagen. Hausbauer profitieren hingegen von vergleichsweise
günstigem Baugeld.
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