Arndt-Helge Grap stellt Musik zusammen, die angenehm im Hintergrund bleiben soll – in Restaurants, Hotels oder auf Kreuzfahrt. Selbst die Scheichs hören auf seinen Geschmack.
28. Dezember 2018, 11:56 UhrEditiert am 28. Dezember 2018, 11:56 Uhr
Welcher Jazz passt zu der pochierten Gillardeau-Auster an grünen Erbsen
und geröstetem Zwiebelsaft? Arndt-Helge Grap sitzt im Gourmetrestaurant Haerlin und grübelt.
Grap wurde am Sommelier-Hochtisch neben dem legendären Weinschrank platziert, die Sicht ist
gut, auf all die Flaschen, die servilen Kellner, auf Gänge und Gäste, dieses Alsterhamburg,
das sich im Haerlin wie in einer riesigen Vitrine ausstellt. Nicht dass Grap des exponierten
Platzes bedurft hätte, um gut zu sehen, mit seinen zwei Metern überragt er die meisten Esser
leicht. Er vermerkt für sich: hanseatischer Geldadel, arabische Touristen, Anzugchecker. In
einer Ecke kosten ein paar Fernsehköche das Menü, an dem nichts auszusetzen ist. Zwei
Michelin-Sterne, 19
Gault-Millau-Punkte, nein, das Dinner war noch nie ein Problem im
Haerlin, diesem sehr teuren, sehr klassischen Restaurant des Hotels Vier Jahreszeiten. Aber
die Musik, die könnte eins sein. Deshalb ist Grap hier. Das Haerlin benötigt neue Musik, er
soll liefern.
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