An der New Yorker Börse ist der Dow Jones Industrial um fast fünf Prozent gestiegen. Der Dow
legte damit erstmals an einem einzigen Handelstag mehr als 1.000
Punkte zu. Nachdem der verkürzte Handel am Heiligabend mit einem
satten Minus von fast drei Prozent beendet worden war, zeigte die
Kurstafel nun beim Ertönen der Schlussglocke ein deutliches Plus von
4,98 Prozent auf 22.878,45 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500
stieg ebenfalls knapp fünf Prozent auf 2.467 Zähler. Der
technologielastige Nasdaq 100 legte um 6,16 Prozent auf 6.262,77
Zähler zu.
Am Dienstag hatte der Handel an der Wall Street wegen Weihnachten geruht. Zu Handelsbeginn am
Mittwoch war der Dow noch in einem von großer Unruhe geprägten
Geschäft bis auf knapp 21.713 Punkte gefallen. Die Anleger waren durch die jüngsten Entwicklungen in Washington verunsichert.
Hintergrund waren unter anderen der Haushaltsstreit zwischen
US-Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten, der zu
einem teilweisen Shutdown der Regierung geführt hat. Hinzu kamen kurzfristig
einberufene Beratungen von Finanzminister Steven Mnuchin mit einer
Krisengruppe aus Vertretern von Aufsichtsbehörden über die jüngste
Börsentalfahrt.
Doch dann ging der Kurs getrieben von
den Einzelhandels- und Energiewerten aufwärts. Offensichtlich lief
das Weihnachtsgeschäft so gut wie schon seit Jahren nicht
mehr. Auch der US-Ölpreis legte nach einer zuletzt
schwächeren Entwicklung um fast zehn Prozent zu. Dies habe die
Stimmung zusätzlich gestützt – der Ölpreis gilt unter Experten
als Konjunkturindikator.
Einfluss auf die Entwicklung hatte offenbar auch die Empfehlung von US-Präsident Donald Trump, die
zuletzt gefallenen Kurse zum Aktienkauf zu nutzen. “Ich denke, es
ist eine großartige Gelegenheit zu kaufen”, sagte Trump am ersten Weihnachtsfeiertag
vor Reportern im Weißen Haus, er habe “großes Vertrauen” in
US-Unternehmen. Der Präsident wiederholte seine
Kritik an der US-Notenbank Fed und
ihrem Präsidenten Jerome Powell. Die
Fed
hatte vergangene Woche entschieden, den Leitzins um 0,25 Prozent anzuheben.
Trump-Berater Kevin Hassett zufolge sei Powells Job trotzdem zu
“100 Prozent” sicher.
Einzelhandel profitiert vom Weihnachtsgeschäft
Unternehmens- und
Konjunkturdaten von gehobener Bedeutung waren rar gesät. Der
Preisauftrieb am US-Immobilienmarkt hatte im Oktober trotz einer
Abschwächung positiv überrascht. Im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahresmonat waren die Häuserpreise um 5,03 Prozent gestiegen, wie
aus dem am Mittwoch in New York veröffentlichten
S&P/Case-Shiller-Index hervorging. Analysten hatten im Schnitt
nur einen Zuwachs um 4,86 Prozent erwartet.
Einzelhandelswerte zählten dank des
Weihnachtsgeschäfts zu den
größten Gewinnern. Dem Kreditkartenunternehmen Mastercard zufolge
war das Weihnachtsgeschäft das beste seit sechs Jahren. Dessen Papiere gewannen 6,74 Prozent. Konkurrent
Visa war mit einem Zuwachs um 6,98 Prozent noch erfolgreicher.
Im Dow Jones legten Home Depot 6,413 Prozent und Walmart 5,35 Prozent zu. Im Nasdaq 100 gewannen Amazon-Aktien
9,38 Prozent. Außerhalb des
Einzelhandels sprangen Facebook-Werte um 8,16 Prozent auf 134,18
US-Dollar nach oben.
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