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Israel: Weihnachtsprozession bricht nach Bethlehem auf

In Jerusalem sind am 24. Dezember Christen aus aller Welt zur traditionellen Prozession nach Betlehem aufgebrochen. Die Fahrzeugkolonne wird am Nachmittag in der kleinen Stadt im Westjordanland erwartet, die als Geburtsort von Jesus Christus gilt. Angeführt wird die Prozession vom Oberhaupt der katholischen Kirche im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa. Er zelebriert auch die Mitternachtsmesse in Bethlehem.

Das israelische Tourismusministerium erwartet über die Weihnachtstage rund 150.000 christlichen Touristen. Trotz der Spannungen zwischen Israel und den Palästinensergebieten war 2018 ein Rekordjahr für den lokalen Tourismus. Bis Jahresende rechnet Israel mit mehr als vier Millionen Besuchern. Fast drei Millionen Touristen haben nach Angaben des palästinensischen Tourismusministeriums in diesem Jahr die Palästinensergebiete besucht.

Doch die Feier des Weihnachtsfestes wird auch in diesem Jahr von den Konflikten in Israel überschattet. Auf den Golanhöhen im Norden des Landes haben israelische Soldaten Schüsse auf mehrere “bewaffnete Männer” abgegeben. Die Männer seien nahe der Sicherheitsbarriere entlang der Grenze zu Syrien beschossen worden, teilte ein Armeesprecher mit. Kein israelischer Soldat sei bei dem Vorfall verletzt worden.

Israel befindet sich mit Syrien offiziell im Kriegszustand. Seit dem Sechs-Tage-Krieg hält Israel einen Großteil der Golanhöhen besetzt, 1981 folgte die Annexion des Gebiets. Die internationale Gemeinschaft erkennt diese Annexion nicht an.

Bereits im vergangenen Jahr waren die Feierlichkeiten zu Weihnachten durch den Nahostkonflikt getrübt. US-Präsident Donald Trump hatte am 6. Dezember 2017 im Alleingang Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt. Die Palästinenser reagierten mit heftigen Protesten – bei Unruhen und israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind in diesem Jahr zwölf Palästinenser getötet und Hunderte verletzt worden.

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