Frühstückstermin mit Johann König, dem Popstar unter den Berliner Galeristen. Hat er im #MeToo-Jahr 2018 etwas Neues über Männer und Frauen und den Kunstbetrieb gelernt?
23. Dezember 2018, 10:47 UhrEditiert am 23. Dezember 2018, 10:47 Uhr
Er hat in den Frühstücksraum des Hotels Orania am Kreuzberger Mariannenplatz bestellt, an einen der wenigen wirklich verbotenen Orte in Berlin: Seit seiner Eröffnung im August letzten Jahres wird das Orania, ein Symbol für Investorenarchitektur, für Gentrifizierung und für das behämmerte Berlin, regelmäßig von Schwarzvermummten attackiert, wir sitzen hinter zersplitterten Fensterscheiben. Johann König, 37, Sohn des Kölner Kunstprofessors Kasper König und Neffe des Verlegers Walther König, der Popstar unter den Berliner Galeristen. Zur König-Geschichte gehört, dass er mit zwölf Jahren bei einem Unfall einen Großteil seines Augenlichts verlor, seit einer Hornhaut-Transplantation im Jahr 2009 beträgt seine Sehleistung immerhin wieder 30 Prozent. Für viele, nicht nur in der Berliner Kunstszene, stellt der Galerist eine Herausforderung dar, weil er so offensichtlich Spaß hat am Amoralische-Sprüche-Raushauen, am Künstler-Karrieren-Machen und Richtig-Geld-Verdienen.
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