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Umweltschutz: EU-Unterhändler eingen sich auf Verbot von Einweg-Plastik

Das geplante Gesetz für ein EU-weites Verbot von Einweg-Plastik ist ausgehandelt. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich auf entsprechende Einzelheiten, mit denen die Massen von Plastikmüll in der Umwelt und in den Weltmeeren eingedämmt werden sollen. Die Änderungen werden voraussichtlich in zwei Jahren in Kraft treten, Plastikteller, Trinkhalme und andere Wegwerfprodukte aus Kunststoff werden dann verboten sein.

Von einem “Meilenstein in unserem Bemühen, Plastikmüll zu reduzieren”, spricht die österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger. Ihre Regierung hat derzeit den halbjährlich wechselnden Vorsitz unter den EU-Staaten
inne und war in den vergangenen Monaten auch mit den Verhandlungen über das Plastik-Verbot befasst.

Plastik im Meer – Erst vergiften wir den Ozean, dann uns selbst
Millionen Tonnen Kunststoff landen jedes Jahr im Meer und schaden Tieren und der Natur. Als Mikropartikel atmen wir ihn auch ein. Ein Erklärvideo

© Foto: youtube.com/cheeseandjamsandwich

Im vergangenen Mai hatte die EU-Kommission erstmals einen enrsprechenden Vorschlag gemacht. Sie verspricht sich davon große Umweltvorteile: Der Ausstoß von Kohlendioxid
könnte um 3,4 Millionen Tonnen verringert, die dadurch entstehenden Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 vermieden werden. Die Kommission begründete den
Vorstoß vor allem mit dem Schutz der Ozeane. Mehr als 80 Prozent des
Mülls in den Meeren ist demnach Plastik.

Verboten werden sollen ab 2021 nun all jene Gegenstände, für die es bessere Alternativen gibt. Dazu gehören neben Trinkhalmen etwa auch Luftballonstäbe, Einmalgeschirr oder Wattestäbchen. Zudem soll es für eine Reihe von Einmal-Produkten mit einem
gewissen Kunststoffgehalt – etwa Feuchttücher – eine
Kennzeichnungspflicht gelten. Deckel von Einwegflaschen aus Kunststoff dürfen fünf Jahre nach
Inkrafttreten der Regelung nur noch in Umlauf gebracht werden, wenn sie
mit der Flasche verbunden sind.

In weiteren Schritten müssen EU-Parlament und die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU dieser Einigung ihrer Unterhändler noch offiziell bestätigen. Bereits im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens hatten sie Änderungen durchgesetzt.

Bedeutsam ist das Paket vor allem für die Kunststoffbranche, die nach Behördenangaben 2015 einen Umsatz von 340 Milliarden Euro machte und 1,5 Millionen Menschen beschäftigte.

Teil der neuen Strategie ist die Beteiligung von Herstellern an den Kosten für die Sammlung und Verwertung der betreffenden Produkte.ür das Aufräumen. So könnte die Tabakindustrie künftig für das Einsammeln von Zigarettenstummeln zur Kasse gebeten werden. “Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen”, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “So könnte die Zigarettenindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden.”

Mehr zum Thema: Lebensmittel, Verpackungen, Elektroschrott, Plastik – die Menschheit müllt sich zu. Mit dem Schwerpunkt “Leben im Wegwerfmodus”  folgt ZEIT ONLINE den Routen des Abfalls, zeigt, was er mit Mensch und Tier macht und wie er sich besser vermeiden ließe.

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