Der französische Autor Olivier Guez erzählt in einem Roman vom Nachkriegsleben des KZ-Arztes Josef Mengele. Was für ein Wagnis!
Eine Rezension von
Bettina Stangneth
19. Dezember 2018, 20:38 UhrEditiert am 19. Dezember 2018, 20:38 Uhr
Wenn wahre Lehrer ihren Schülern Wichtiges vermitteln wollen, greifen sie
zum Roman. Anfang der Achtzigerjahre, als wieder Gerüchte über den Aufenthaltsort von Josef Mengele Schlagzeilen machten, las unser Deutschlehrer mit uns
Der Verdacht.
Friedrich Dürrenmatt erzählt darin die Geschichte eines alternden Ermittlers, der zufällig einen
sadistischen KZ-Arzt enttarnt. Kommissär Bärlach lässt sich in die Privatklinik einweisen, die
der Verbrecher inzwischen leitet, aber der Versuch, den Täter zu überführen, wird
lebensgefährlich. Der Arzt operiert nämlich immer noch gern Menschen ohne Narkose tot. Doch
wer die Gerechtigkeit will, das war die Lektion, der wagt alles.
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