/“Das Verschwinden des Josef Mengele”: Wenn ein Satan leidet

“Das Verschwinden des Josef Mengele”: Wenn ein Satan leidet

Der französische Autor Olivier Guez erzählt in einem Roman vom Nachkriegsleben des KZ-Arztes Josef Mengele. Was für ein Wagnis!

Eine Rezension von
Bettina Stangneth

19. Dezember 2018, 20:38 UhrEditiert am 19. Dezember 2018, 20:38 Uhr

"Das Verschwinden des Josef Mengele": Josef Mengele (1911–1979), Zweiter von links, untergetaucht in Brasilien um 1970

Josef Mengele (1911–1979), Zweiter von links, untergetaucht in Brasilien um 1970
© Robert Nickelsberg/The LIFE Images Collection/Getty Images

Wenn wahre Lehrer ihren Schülern Wichtiges vermitteln wollen, greifen sie
zum Roman. Anfang der Achtzigerjahre, als wieder Gerüchte über den Aufenthaltsort von Josef Mengele Schlagzeilen machten, las unser Deutschlehrer mit uns
Der Verdacht.
Friedrich Dürrenmatt erzählt darin die Geschichte eines alternden Ermittlers, der zufällig einen
sadistischen KZ-Arzt
enttarnt. Kommissär Bärlach lässt sich in die Privatklinik einweisen, die
der Verbrecher inzwischen leitet, aber der Versuch, den Täter zu überführen, wird
lebensgefährlich. Der Arzt operiert nämlich immer noch gern Menschen ohne Narkose tot. Doch
wer die Gerechtigkeit will, das war die Lektion, der wagt alles.

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