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Geminiden-Schauer: Es regnet Sternschnuppen

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Was sind Sternschnuppen?

Was sind Sternschnuppen?

Es regnet wieder Meteore! Aber was fällt da eigentlich genau vom Himmel? Eine kurze Erklärung für Einsteiger

© Ethan Miller/Getty Images

Staub verglüht

Staub verglüht

Wird Astrostaub bei 200.000 km/h in der Erdatmosphäre zu Ionenplasma, ist die Nacht am schönsten. So entstehen, kurz gesagt, Sternschnuppen.

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Christian Friedrich Hebbel

Christian Friedrich Hebbel

War Lyriker, kein Astrophysiker. Recht hatte er trotzdem.

Du siehst die leuchtende Sternschnuppe nur dann, wenn sie vergeht!

Doch ganz von vorn

Wissen Sie, was Sternschnuppen sind?

Richtig. Sobald ein Meteoroid in die Erdatmosphäre eintritt, wird er zum Meteor und somit zur Sternschnuppe. Meteoroide sind alle Kleinstkörper, die durch das Weltall fliegen – von wenigen Millimetern bis hin zu einigen Metern Durchmesser.

Leider falsch. Sternschnuppen sind verloren gegangener Staub von Asteroiden und Kometen. Die dicken Brocken können auch aus anderen Sonnensystem stammen. Das ist aber sehr selten. Asteroiden bestehen aus Metall und Gestein, Kometen aus Eis und Staub. Letztere verlieren mehr Material bei der Sonnenumrundung und sorgen auch für mehr Sternschnuppen.

Leider falsch. Normalerweise verglühen Sternschnuppen in 80 Kilometern Höhe. Das Auge erkennt die Sternschnuppen trotzdem. In der Großstadt sind dazu 4 mag (Magnitude, die scheinbare Helligkeit) notwendig, auf dem Land reichen auch mal 6 mag. Je kleiner die Magnitude, desto heller der Stern. Das Verhältnis von einer Magnitude ist ungefähr 2,5 und logarithmisch gekoppelt. 4 mag sind demnach 6 mal heller als 6 mag.

Sie haben noch einen dringenden Weihnachtswunsch? Dann schauen Sie dieses Wochenende doch einfach mal gen Himmel, erhaschen während einer Wolkenlücke eine Sternschnuppe, kneifen die Augen zu und glauben ganz fest dran, dass er in Erfüllung geht. Aus Richtung des Sternbildes Zwillinge (Gemini) regnet es dieser Tage nämlich wieder Meteore. Ihren Höhepunkt erreichen die jährlich auftretenden Geminiden-Schauer in den Nächten zu Freitag, den 14. und Samstag, den 15. Dezember. Zu fast keiner Zeit im Jahr ist es statistisch so wahrscheinlich eine Sternschnuppe zu Gesicht zu bekommen, sofern das Wetter mitspielt.

Höhepunkt am Freitag

Ihren Höhepunkt erreichen die Geminiden
am Freitag, wenn am Morgen- und Abendhimmel dutzende Sternschnuppen pro
Stunde erwartet werden. Allerdings stehen die Chancen auf klares Wetter
nicht sonderlich gut: Die Meteorologinnen und Meteorologen rechnen vielerorts mit bedecktem
Himmel, von Himmelsguckern erhoffte Auflockerungen dürften eher die
Ausnahme sein. In der Nacht zu Freitag seien die Wetterbedingungen
weder optimal noch ganz schlecht, sagte DWD-Meteorologe Florian Bilgeri.
In der Nacht zum Samstag müsse wegen einiger Wolken mit
vereinzelten Schneeschauern lange und geduldig auf klare Abschnitte
gewartet werden, am besten seien die Beobachtungsmöglichkeiten daher
wohl in der Nacht zum Sonntag.

Dabei
bringt der nach dem Sternbild Zwillinge (lateinisch gemini) benannte
Schwarm erfahrungsgemäß besonders viele und helle Sternschnuppen hervor.
Am besten eignen sich dunkle Orte fernab der lichtdurchfluteten Städte
zum Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer.

Einer der Größten Meteorschwärme

Obwohl sie zu den größten Sternschnuppenschwärmen des Jahres zählen, stehen die Geminiden meist im Schatten der wesentlich bekannteren Perseiden, die alljährlich am Augusthimmel aufleuchten. Dass die Geminiden
weniger populär sind, liegt vor allem an der Jahreszeit ihres
Auftretens: Das kalte und oft auch trübe Dezemberwetter hierzulande führt nun einmal zu unbequemeren Beobachtungsbedingungen als
die lauen Perseidennächte im Sommer.

Das Sternbild Zwillinge mit seinen hellen Hauptsternen Castor und Pollux stand Pate bei der Namensgebung für den Geminidenschwarm,
weil die Sternschnuppen aus genau dieser Richtung zu fallen scheinen.
Diesen gemeinsamen Ausgangspunkt der Meteorbahnen bezeichnen die
Astronomen als Radiant.

Kosmischer Staub

In Wahrheit
entstammen die Schnuppen einer Staubwolke, die unsere Erde auf
ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Dabei
treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann verglühen und die
als Sternschnuppen bekannten Leuchterscheinungen erzeugen.

Ungewöhnlich ist der Ursprung der Staubwolke, die für das Geminiden-Sppektakel
verantwortlich ist. In der Regel gehen Meteorströme auf winzige
Überreste von Kometen zurück – Schweifsterne, die bei der Annäherung an
die heiße Sonne Gas und Staub freisetzen, der sich dann über die
Kometenbahn verteilt. So
liegt der Ursprung der Perseiden in der kosmischen Staubspur des
Kometen Swift-Tuttle, der etwa alle 130 Jahre der Sonne einen Besuch
abstattet. Anders die Geminiden-Staubwolke: Sie
stammt nicht von einem Kometen, sondern soll auf einen
kleinen Asteroiden zurückgehen, also einen eher festen Kleinkörper unseres
Sonnensystems.

Dieser Asteroid heißt Phaeton. Er wurde erst 1983 entdeckt und umrundet die Sonne in
weniger als eineinhalb Jahren. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt (DLR) ergaben neue Forschungen, dass die für Asteroiden
ungewöhnliche Staubspur von Phaeton durch Eis unter dessen Oberfläche
erklärbar sein könnte. Phaeton könnte demnach vor etwa sechs Millionen
Jahren von dem wesentlich größeren Asteroiden Pallas abgespalten worden
sein – und sein Eis unter einem 15 Meter dicken Staubmantel liegen.

Die Hellsten kommen zum Schluss

Die Geminiden
weisen noch weitere Besonderheiten auf. Die Meteore des
Stroms ziehen vergleichsweise langsam über den Himmel. Grund ist die geringe
Geschwindigkeit, mit der die Teilchen
in die Atmosphäre eintauchen: Sie beträgt laut DLR “nur” 122.000
Kilometer pro Stunde. Bei den sommerlichen Perseiden sind es hingegen 212.000.

Als weitere Eigentümlichkeit der Geminiden
gilt, dass in den Stunden des Sternschnuppen-Maximums zunächst die
lichtschwächeren und erst später die hellsten Meteore aufleuchten.

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