Der amerikanische Neonazi James Alex Fields Jr. ist wegen Mordes an einer Demonstrantin in Charlottesville zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Dieses Strafmaß wurde laut US-Medienberichten von einem Gericht in der Stadt im Bundesstaat Virginia verhängt. Eine Jury hatte Fields bereits am vergangenen Freitag des Mordes, der
schweren Körperverletzung und der Fahrerflucht schuldig befunden.
Fields hatte in dem knapp zweiwöchigen Prozess auf unschuldig plädiert.
Seine Verteidiger argumentierten, ihr Mandant sei in Panik gewesen und
habe “um sein Leben gefürchtet”.
Fields war im August 2017 mit seinem Wagen in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren, eine Frau wurde dabei getötet. Zuvor hatten sich in der Stadt Rechtsextreme zusammengefunden, darunter waren Anhänger der Alt-Right-Bewegung, Neonazis und Mitglieder des Ku-Klux-Klan. Auch Gegendemonstranten versammelten sich in der Universitätsstadt, dabei kam es zu Auseinandersetzungen beider Gruppen.
Die tödliche Attacke auf eine der Gegendemonstranten ereignete sich erst, als die Rechten bereits größtenteils abgezogen waren und sich die Gegendemonstranten zu einem Zug formierten. Fields, damals 20 Jahre alt, steuerte sein Fahrzeug allem Anschein nach absichtlich in die Gruppe. Damals starb die 32-jährige Heather Heyer, 19 Menschen wurden verletzt.
Fasziniert von rechter Ideologie
Freunde und Bekannte sagten aus, Fields habe sehr zurückgezogen gelebt. Auf seiner Facebook-Seite fanden sich Hakenkreuze und Hitlerzitate. Ein früherer Lehrer sagte, Fields sei von der nationalsozialistischen Ideologie fasziniert gewesen.
Fields ist auf Fotos zu sehen, die während des rechten Aufmarsches in Charlottesville gemacht wurden. Auf im Prozess gezeigten Videoaufnahmen
beteiligt sich Fields an
rassistischen, antisemitischen und homophoben Sprechchören in Charlottesvillle. Auf anderen
Videos war zu sehen, wie Fields sein Auto anhielt, zurücksetzte und dann
in die Gruppe von Gegendemonstranten raste.
Später sorgte diese Demonstration auch deshalb weltweit für Schlagzeilen, weil US-Präsident Donald Trump kurz danach das Verhalten von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten gleichsetzte und von “Gewalt auf vielen Seiten” sprach.
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