/Artensterben: Fast jede dritte Wildpflanze in Deutschland vom Aussterben bedroht

Artensterben: Fast jede dritte Wildpflanze in Deutschland vom Aussterben bedroht

Fast ein Drittel aller Wildpflanzen in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Der Wert von 30,8 Prozent habe sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert, teilte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Berlin mit. In der dort vorgestellten aktuellen Roten Liste ist die Bestandssituation für 8.650 in Deutschland heimische Farn- und Blütenpflanzen, Moose und Algen dargestellt.

Grund für den schlechten Zustand der Wildpflanzen ist demnach vor allem die hohe Nährstoffbelastung im Boden. Das liege vor allem an Überdüngung in der Landwirtschaft sowie an Schadstoffen in der Luft, zum Beispiel durch Autoabgase.

BfN-Präsidentin Beate Jessel sagte: “Auffallend viele vom Aussterben bedrohte Arten finden sich unter den typischen Arten nährstoffarmer Gewässer und anderer nährstoffarmer Standorte wie Moore oder Heiden.” Demnach ist mehr als die Hälfte aller Zieralgenarten gefährdet.

Insgesamt sind in den vergangenen 150 Jahren 119 Pflanzenarten in Deutschland ausgestorben oder verschollen, darunter 76 Farn- und Blütenpflanzenarten. Für diese sind in Deutschland keine natürlichen Vorkommen mehr bekannt.

Doch nicht allen Arten geht es schlechter: Bei 18 Farn- und Blütenpflanzenarten konnte das BfN einen Zuwachs verzeichnen. Verantwortlich dafür seien Schutzmaßnahmen wie Ackerrandstreifen.

Für den Schutz der Artenvielfalt in Deutschland stellen die Roten Listen eine entscheidende Grundlage dar. Sie dokumentieren den Zustand von Arten und mittelbar die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur. Damit sind sie Frühwarnsysteme für die Entwicklung der biologischen Vielfalt und zeigen auf, wo Handlungsbedarf besteht.

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