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Doris von Sayn-Wittgenstein: Doris von Sayn-Wittgenstein aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen

Die AfD im schleswig-holsteinischen Landtag
hat die Landesvorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein aus der Fraktion
ausgeschlossen. Das bestätigte Sayn-Wittgenstein, als sie die
Fraktionssitzung in Kiel verließ. Der Grund ist das Verhältnis der 64-Jährigen zu dem vom
Verfassungsschutz Thüringen als rechtsextremistisch eingestuften Verein
Gedächtnisstätte. Dieser steht auf der Unvereinbarkeitsliste für AfD-Mitgliedschaften.

Über die Verbindungen Sayn-Wittgensteins zu dem Verein gibt es allerdings widersprüchliche Aussagen. Laut Fraktionschef
Jörg Nobis hatte Sayn-Wittgenstein bestätigt, dass sie vor
Jahren zur Unterstützung des Vereins aufgerufen habe. Zudem habe sie erklärt, dort seit Jahren Mitglied zu sein. Dagegen gab
Sayn-Wittgenstein an, sie sei nie Mitglied des Vereins gewesen, habe aber im Jahr 2014 für den Verein geworben. Dieser sei als gemeinnützig anerkannt gewesen und
habe damals weder auf der Liste des Verfassungsschutzes noch auf der
Unvereinbarkeitsliste der AfD gestanden.

Im
thüringischen Verfassungsschutzbericht hieß es vergangenes Jahr über den Verein, den 1992 unter anderem die verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel gegründet hatte: “Unter dem Deckmantel des
Gedenkens an die deutschen Opfer des Zweiten Weltkriegs agitiert der
rechtsextremistische Verein gegen den demokratischen Verfassungsstaat
und versucht, geschichtsrevisionistisches Gedankengut in demokratische
Bevölkerungskreise zu transportieren.”

Das Verhältnis zwischen der Fraktionsmehrheit und der dem rechtsnationalen AfD-Flügel zugerechneten Sayn-Wittgenstein ist seit Langem angespannt. Bundesweite Aufmerksamkeit bekam Sayn-Wittgenstein vor einem Jahr beim AfD-Bundesparteitag
in Hannover. Sie kandidierte dort für die Wahl des 1.
Bundessprechers gegen den als gemäßigt geltenden Berliner AfD-Chef
Georg Pazderski. Nach einem Patt zogen beide ihre Kandidaturen zurück,
schließlich wurde Alexander Gauland als Co-Vorsitzender neben Jörg
Meuthen gewählt.

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