Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hält an der Suspendierung Russlands fest. Das IAAF-Council sieht nach der Aufdeckung des Doping-Skandals weiterhin nicht alle Bedingungen für eine Rückkehr der russischen Leichtathletinnen und Leichtathleten in den Weltsport erfüllt, hieß es in einer Mitteilung.
Seit November 2015 ist der russische Leichtathletikverband RUSAF suspendiert, ein Jahr danach wurden die russischen Athletinnen und Athleten von den
Olympischen Spielen ausgeschlossen. Grund dafür war die Aufdeckung eines
organisierten Dopingsystems in Russland.
Die IAAF begründet die Verlängerung der Sperre damit, dass zwei
wesentliche Bedingungen für eine Begnadigung nicht erfüllt wurden: Der
Zugang zum Moskauer Analyselabor und den dort lagernden Daten und
Doping-Proben sowie die bisher ausgebliebene Begleichung der Rechnung
für die Arbeit der IAAF-Task-Force durch Russland in Millionenhöhe.
Auch die Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada durch die Welt-Anti-Doping-Agentur am 20. September änderte die strikte Haltung des Weltverbandes nicht. Die Wada hatte die Suspendierung aufgehoben, ohne bisher Zugang zu Daten und Proben im Moskauer Labor erhalten zu haben.
Die Enthüllung eines flächendeckenden und systematischen Dopings in der russischen Leichtathletik durch die ARD-Dokumentation Geheimsache Doping im Dezember 2014 stand am Anfang des in der Sportgeschichte beispiellosen Skandals. Involviert war auch der frühere IAAF-Präsident Lamine Diack. Er soll Doping-Fälle gegen Geld vertuscht haben.
Die IAAF hatte nach Aufdeckung des umfassenden Dopings in der Leichtathletik Russland komplett von den Olympischen Spielen 2016 in Rio ausgeschlossen. Seitdem wurde nur jenen russischen Sportlern das Startrecht für internationale Meisterschaften und Meetings gewährt, die den Nachweis erbringen konnten, sich Doping-Tests in einem unabhängigen System zu unterziehen.
Neben der Suspendierung durch die IAAF hat nur die bereits für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro verhängte Sperre des Internationalen Paralympischen Komitees gegen Russland Bestand. Das Internationale Olympische Komitee hatte in Rio 2016 und bei den Winterspielen im Februar 2018 in Pyeongchang keinen Komplettausschluss verhängt und russische Athleten nach individueller Prüfung starten lassen.
Der Verband IAAF gab außerdem bekannt, dass die Weltmeisterschaften 2023 in Budapest ausgetragen werden.
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