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Das ist die Werbelüge des Jahres 2018

Der Negativpreis Goldener Windbeutel der Verbraucherorganisation Foodwatch geht in diesem Jahr an Coca-Cola. Fast ein Drittel der 70.000 Teilnehmer*innen der Onlinebefragung stimmten für das Glacéau Smartwater als dreisteste Werbelüge des Jahres. Die Begründung: Das Smartwater sei nicht besser als herkömmliches Wasser, kostet aber mit 1,65 Euro pro Liter bis zu siebenmal so viel. Sophie Unger von Foodwatch nennt das Herstellungsverfahren „hanebüchen“. Es suggeriere Wissenschaftlichkeit, sei aber tatsächlich völliger Unsinn.

Coca-Cola betreibt dreiste Verbraucherabzocke mit dem Grundnahrungsmittel Nummer Eins. Das Smartwater ist einfach nur ein schnödes Wasser, teuer verkauft.


Sophie Unger, Foodwatch

Für die Produktion von Smartwater wird Wasser zunächst verdampft und dann wieder eingefangen. Dadurch verloren gegangene Mineralstoffe werden anschließend künstlich hinzugefügt. Seit Mai 2018 ist das Produkt in Deutschland erhältlich. Foodwatch fordert Einzelhändler auf, das Produkt aus dem Sortiment zu nehmen. Coca-Cola weist die Kritik hingegen zurück und lehnt den Preis als ungerechtfertigt ab. Die Kennzeichnung sei transparent und entspreche den lebensmittelrechtlichen Regelungen in Deutschland. 

Neben dem Coca-Cola-Wasser waren vier weitere Produkte für den Goldenen Windbeutel 2018 nominiert. Fast 70.000 gültige Stimmen gingen im Wahlzeitraum seit Anfang November ein:

  • Platz 1: Glacéau Smartwater von Coca-Cola (30,5 Prozent)
  • Platz 2: Kids Tomato Ketchup von Heinz (28,1 Prozent)
  • Platz 3: Corny Milch von Schwartau (15,6 Prozent)
  • Platz 4: Bratöl Olive von Dennree (13,5 Prozent)
  • Platz 5: Erbseneintopf Gut und Günstig von Edeka (12,3 Prozent)

Foodwatch vergibt den Goldenen Windbeutel in diesem Jahr zum achten Mal. Erstmals konnten 2018 Verbraucher*innen auf der Beschwerdeplattform schummelmelder.de der Organisation selbst Produkte zur Nominierung vorschlagen. Mit dem Negativpreis Foodwatch will Foodwatch auf legale Täuschung bei Lebensmittel aufmerksam machen. Das langfristige Ziel: bessere gesetzliche Kennzeichnungsregeln, zum Beispiel verständliche Nährwert-Ampeln, ein Verbot irreführender Gesundheitswerbung und realistische Produktabbildungen und -bezeichnungen.

Zu den Gewinnern der vergangenen Jahre gehören ein überzuckerter Babykeks von Alete (2017), ein Instant-Tee für Kinder von Hipp (2012), die Milch-Schnitte von Ferrero (2011) und der Trinkjoghurt Actimel von Danone (2009).

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