Die Weltbank verdoppelt ihre Hilfen für Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel. Insgesamt 200 Milliarden Dollar sollen im Zeitraum von 2021 bis 2025 bereit gestellt werden. Die Weltbank sagte, es handele sich um ein “wichtiges Signal an die größere internationale Gemeinschaft, dasselbe zu tun”.
Rund 100 Milliarden Dollar werden demnach direkt von der Weltbank finanziert, rund ein Drittel der verbleibenden 100 Milliarden Dollar von zwei Organisationen der Weltbankgruppe. Bei den übrigen Geldern handele es sich um “von der Weltbankgruppe mobilisiertes” Privatkapital.
Etwa 50 Milliarden Dollar aus dem Topf sind den Angaben zufolge für
die Anpassung an die globale Erwärmung gedacht. Diese seien notwendig, weil sich bestimmte Auswirkungen des
Klimawandels nicht mehr vermeiden lassen. Dazu gehören der Bau von Häusern, die extremen
Wetterbedingungen standhalten können, sowie die Suche nach neuen
Süßwasserquellen, weil der steigende Meeresspiegel die bestehenden
Quellen verseucht.
Die Bekanntgabe der Weltbankgruppe fällt in die Weltklimakonferenz im
polnischen Kattowitz vom 2. bis 14 Dezember. Das Treffen
knüpft an das Pariser Klimaabkommen von 2015 an. Vertreter der Nationen erörtern in den zwei Wochen Wege, wie sich die für die Klimaerwärmung verantwortlich gemachten
Treibhausgase deutlich reduzieren lassen. Die internationale Gemeinschaft hatte vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.
Zum Auftakt der Konferenz werden zwei Dutzend Staats-
und Regierungschefs in der polnischen Stadt erwartet. Deutschland wird
von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vertreten. Schulze erwartet Fortschritte bei der Konferenz. “Jeder soll nach dieser Konferenz wissen, was er zu tun hat, wie er Fortschritte beim Klimaschutz misst und transparent macht. Und jeder soll nachvollziehen können, was der andere tut”, sagte Schulze der Süddeutschen Zeitung.
Sie mahnte, die Staaten dürften sich nicht davon beirren lassen, wenn sich große Länder wie die USA oder Brasilien vom Pariser Klimaabkommen abwenden. “Die Großen, die sich kurz wegducken, werden wiederkommen”, sagte die Umweltministerin. “Die Vernunft wird sich nicht dauerhaft aufhalten lassen.”
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