/Mohammed bin Salman: Abklatschen mit Putin, ein paar Worte mit Trump

Mohammed bin Salman: Abklatschen mit Putin, ein paar Worte mit Trump

Knapp zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod des saudiarabischen
Journalisten Jamal Khashoggi
haben die Staats- und Regierungschefs den
Kronprinzen Mohammed bin Salman in Buenos Aires auf der internationalen Bühne begrüßt. Trotz
der Vorwürfe gegen den 33-Jährigen in dem Fall und der Kritik an
der Rolle Riads im Jemen-Krieg wirkte er alles andere als isoliert.

Fast schon überschwänglich fiel die Begrüßung
zwischen dem Prinzen und Russlands Präsidenten Wladimir Putin aus, die sich kumpelhaft in die Hände
klatschten. Anschließend nahmen die beiden Männer nebeneinander Platz und
unterhielten sich lächelnd. Berichten zufolge haben sich die beiden
auf eine Verringerung der
Fördermengen ihrer Erdölvorkommen verständigt, um den Rohölpreis zu stabilisieren. Von
russischer Seite hieß es zudem, dass ein weiteres Gespräch mit dem saudischen Kronprinzen am Rande
des Gipfels stattfinden soll. Dabei werde es erneut um
die Energiepolitik und eine Steigerung saudiarabischer Investitionen in
Russland gehen.

Freundlich äußerte sich auch Chinas Staatschef Xi Jinping gegenüber Prinz Mohammed. Xi unterstütze die Reformpläne der
Führung in Riad ausdrücklich, berichtete die chinesische
Nachrichtenagentur Xinhua. China werde zudem mit dem Königreich weiter
in Bereichen zusammenarbeiten, die ihre Kerninteressen berührten,
versicherte Xi dem Prinzen demnach.

Das
Weiße Haus erklärte, US-Präsident Donald Trump und der Prinz hätten ein paar freundliche Worte gewechselt – so wie
es der Präsident mit fast jedem der anwesenden Gipfelteilnehmer getan
habe. Trump selbst betonte, er habe kein Gespräch mit dem
Thronfolger geführt. Vor dem Gipfeltreffen in Buenos Aires
hatte er erklärt, er halte es für möglich, dass der Kronprinz von dem
Anschlag auf Khashoggi gewusst habe
, betonte aber zugleich, die Vereinigten Staaten würden ein fester Partner Saudi-Arabiens bleiben. Dabei verwies Trump auf die
Bedeutung des Staats als Handelspartner und Verbündeter im Konflikt
mit dem Iran.

Kritischer fiel die Begrüßung
von “MBS” durch Emmanuel Macron aus. Frankreichs Präsident sprach den Thronfolger
laut Elysée-Palast auf den Fall Khashoggi und die von Saudi-Arabien
angeführte Militäroffensive im Jemen an. Der französische Präsident
verlangte demnach, internationale Experten in die Ermittlungen zum
gewaltsamen Tod des saudischen Journalisten einzubeziehen. Außerdem betonte er die
Notwendigkeit einer “politischen Lösung” im Bürgerkriegsland Jemen. In
einem aufgenommenen Wortwechsel der beiden ist zu hören,
wie Prinz Mohammed zu Macron auf Englisch “keine Sorge” sagt. Macron
antwortet darauf: “Ich bin besorgt.” Unklar war jedoch, worauf sich
diese Äußerungen bezogen.

Buenos Aires – G20-Gipfel startet ohne Angela Merkel
In Buenos Aires hat der G20-Gipfel begonnen. Angela Merkel fehlte bei der Eröffnung, ihr Treffen mit Wladimir Putin soll jedoch wie geplant stattfinden.

© Foto: Andres Martinez Casares/Reuters

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war wegen ihrer
verspäteten Anreise aufgrund der Panne ihres Regierungsflugzeugs
zum
Zeitpunkt des ersten Aufeinandertreffens der Gipfelteilnehmer noch nicht
in Buenos Aires.

Der gewaltsame Tod Khashoggis im
Istanbuler Konsulat seines Landes Anfang Oktober hatte international für
Empörung gesorgt. Amerikanische Medien hatten berichtet, der saudische Kronprinz bin Salman habe die Tötung des regimekritischen Journalisten angeordnet. Der US-Geheimdienst CIA komme in seinem Abschlussbericht zu diesem Schluss, berichteten Washington Post und New York Times

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