Oft entsteht eine delikate Situation im Restaurant, wenn der Gast nach einem Rezept fragt, denn manche Köche mögen ihre Geheimnisse nicht preisgeben. Vielleicht haben sie jahrelang experimentiert, um genau diese eine feine Balance der Aromen zu finden. Es gibt aber auch andere Temperamente: Sie kritzeln die Zutaten auf den Block des Kellners. Alles ganz einfach, sagen sie und verschwinden wieder in der Küche. Zu Hause schaut man auf den schwer leserlichen Zettel, natürlich ohne Mengenangaben, und versucht, es hinzukriegen. Das Restaurant “Oh! Hamos!” auf der griechischen Insel Milos geht dieses Problem offensiv an. Vor der schön schlichten Taverne mit weinumranktem Garten stehen schon vor der Öffnung jeden Abend meist 50 Leute Schlange. Die Küche gilt als die beste der Kykladen. Und weil die Fragen nach Rezepten immer kommen, hat der Chef gleich Postkarten damit drucken lassen. Eines davon ist “Pappou’s Snack”: ein Lebergericht, wie es in der Mittelmeerküche häufig auf den Tisch kommt. Auf Milos nehmen sie Leber von Lamm oder Ziege. Hier eine Variation mit feiner Kalbsleber.
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