/Bundesliga-Vorschau: Wo Fans die Tore schießen

Bundesliga-Vorschau: Wo Fans die Tore schießen

Wer spielt wann gegen wen?

Herzchenstechnisch kommt es zum Duell der Dauerdarlings aus Dortmund und Freiburg. Wir sind gespannt, vielleicht gibt es ja das erste Remis der ZEIT-ONLINE-Herzchen-Historie. Oder wir haben einfach nur zu viel Schach geschaut.

Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?

Wenn Sie zur Generation Y gehören, dann die Partie Hoffenheim gegen Schalke. Dort nämlich treffen die beiden jüngsten Trainer der Liga aufeinander, Julian Nagelsmann, 31, und Domenico Tedesco, 33. Von der Generation der zwischen den frühen Achtziger- und frühen Nullerjahren Geborenen heißt es ja, sie lege Wert auf Work-Life-Balance, sage auch mal “Nein, Montagabend kann ich nicht, tut mir leid”. Überhaupt wäre ihr Status und Prestige nicht so wichtig wie Freude an der Arbeit. Nun, bei den beiden Trainern ist, was das angeht, zuletzt ein wenig was schiefgelaufen. Julian Nagelsmann ist mit Hoffenheim in dieser Woche aus der Champions League ausgeschieden, weil er zu naiv hat spielen lassen. Sein Gegenüber Tedesco hat trotz Niederlage in Porto das Achtelfinale erreicht, dafür dümpelt Schalke in der Bundesliga in der unteren Tabellenhälfte herum. Tedescos Spiel kann man, wenn man es gut meint, als kontrolliert bezeichnen, wenn man böse ist, als stinklangweilig. Risikoaversion und Bock auf Freizeit, das ist dann schon wieder eher die Generation Y. Wir tippen auf ein Unentschieden.

Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Der 1. FC Nürnberg empfängt Bayer Leverkusen zum ersten Montagabendspiel der Saison. Aber Montagabend können wir nicht. Tut uns leid.

Wer steht im Blickpunkt?

Selbstredend der FC Bayern, der Tabellenfünfte. Der gewann ja in der Champions League 5:1 gegen Lissabon, aber Krise bleibt Krise, und nun geht es gegen Bremen, das sich schon freut. Es gibt ja gerade kaum dankbarere Gegner als den FC Bayern. Derzeit macht ein Maulwurf von sich reden, der immer wieder Interna auf die Tische mancher Journalisten schaufelt. Hasan Salihamidžić, formal Sportdirektor der Bayern, sagte nun: “Sie können sich ausmalen, wenn ich den erwischen würde, was das bedeuten wird?” Ehrlich gesagt, nein, das können wir uns nicht ausmalen. Muss der Maulwurf ein Video der 50 schönsten Brazzo-Grätschen anschauen? Als er das sagte, wirkte Salihamidžić jedenfalls so zupackend wie ein pfeifender Junge nachts im Wald. Er darf ja auch nur reden, weil Uli Hoeneß das erlaubt hat (“Wir haben gerade eben besprochen, dass Hasan mit Ihnen sprechen wird”).

Der wiederum hat nun seinen früheren Kumpel Paul Breitner von der Ehrentribüne verbannt, weil der es gewagt hatte, die schon jetzt historische Juan-Bernat-Menschenwürde-Pressekonferenz zu kritisieren (Juan Bernat hat für Paris St. Germain in der Champions League übrigens schon wieder getroffen und wird dafür im Internet gefeiert). Hoeneß aber hatte anscheinend nicht mal die Traute, das Breitner selbst zu sagen, sondern ließ den Finanzchef durchklingeln. Allzu viel Mitleid mit Breitner muss man nun aber auch nicht haben, fiel der in den vergangenen Jahrzehnten doch vor allem durch anstrengende Schlechterwisserei auf. Ich will kein Vorbild sein, heißt seine Biografie. Keine Sorge, Paule.

Hits: 33