/Verfassungsschutz: Abgeordnete erneut Ziel von Hackergruppe Snake

Verfassungsschutz: Abgeordnete erneut Ziel von Hackergruppe Snake

Sicherheitsbehörden haben einen IT-Angriff auf Bundestagsabgeordnete entdeckt. Das berichtete der Spiegel, eine Behördensprecherin bestätigte ZEIT ONLINE entsprechende Erkenntnisse. Wie das Magazin berichtete, wurden die E-Mail-Postfächer mehrerer Bundestagsabgeordneter angegriffen. Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge waren aber nicht Mailadressen des Bundestags das Ziel, sondern die Mailadressen, die die Abgeordneten bei ihren Parteien haben. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) teilte dem Spiegel auf Anfrage mit: “Das BfV hat im Rahmen der Bearbeitung der Cyberangriffskampagne Snake aktuell erneut Angriffe detektieren können. Die Opfer sind schwerpunktmäßig den Bereichen Staat und Politik zuzuordnen.”

Ende
Februar 2018 war bekannt geworden, dass Hacker in das als sicher geltende
Datennetzwerk des Bundes eingedrungen waren. Dafür war bisherigen Erkenntnissen zufolge ebenfalls die Gruppe Snake verantwortlich, auch TurlaoderUroburos genannt.
Die Täter kopierten damals Daten von Mitarbeitern des Auswärtigen Amts. 

Die Größenordnung des neuerlichen Angriffs ist bisherigen Erkenntnissen nach gering und liegt im niedrigen einstelligen Bereich. Allerdings reichte auch bei dem Angriff auf den Bundestag 2015 eine einzige gefälschte E-Mail aus, um das IT-System durch Schadsoftware zu infiltrieren. Die Computertechnik des Bundestages war nach Entdecken des Problems über Monate wegen sicherheitsbedingter Umbauten nur eingeschränkt arbeitsfähig. 

Als Täter vermutet der Verfassungsschutz  die Gruppe APT28, genannt auch Fancy Bear, hinter der der russische Militärgeheimdienst GRU stecken soll. Russland bestritt stets, dass die Angriffe von russischen Hackern
ausgehen. 

2015 wurden Befürchtungen laut, die Hackergruppe APT28 habe schutzbedürftige Daten kopiert und würde sie im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 gezielt veröffentlichen. Das geschah jedoch nicht.  

Wie stark sich der jüngste Angriff auf die Parteimailaldressen der Abgeordneten ausgewirkt hat, ist nicht bekannt. Der Spiegel berichtete weiter, von dem neuen Angriff sollen auch die Bundeswehr sowie mehrere Botschaften betroffen gewesen sein.

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