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Pharmakonzern: Bayer will 12.000 Stellen abbauen

Nach der milliardenschweren Monsanto-Übernahme plant das Chemie- und Pharmaunternehmen Bayer einen Konzernumbau. Bis Ende 2021 sollten weltweit rund 12.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, teilte der Konzern nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Ein bedeutender Anteil davon werde in Deutschland wegfallen.

Die meisten Stellen sollten im Pflanzenschutzgeschäft sowie in den zentralen Teilen des Konzerns wegfallen. Gleichzeitig vereinbarte Bayer mit dem Betriebsrat in Deutschland, dass betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland bis Ende 2025 grundsätzlich ausgeschlossen seien. Laut Eigenauskunft hatte der Bayer-Konzern am 31. Dezember 2017 weltweit 99.820 Beschäftigte. In Deutschland seien 31.620 Menschen (bei 30.603 im Vorjahr) für Bayer tätig, dies entspricht einem Anteil von 31,7 Prozent am Gesamtkonzern.

Bayer will sich vom Geschäft mit der Tiermedizin verabschieden. Dazu würden Optionen geprüft. Zudem will Bayer mittelfristig keine rezeptfreien Produkte mehr herstellen. So werde geprüft, wie man sich von den Bereichen Sonnenschutz mit der Marke Coppertone und Fußpflege mit der Marke Dr. Scholl’s trennen könnte. Außerdem will man den 60-prozentigen Anteil am deutschen Chemiestandortdienstleister Currenta abgeben.

Probleme mit Monsanto

Mit dem Konzernumbau will der Dax-Konzern nach eigenen Angaben seine Wettbewerbsfähigkeit steigern. Zusammen mit den erwarteten Synergien aus der Monsanto-Übernahme erwartet das Unternehmen von 2022 an jährliche Einsparungen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro.

Bayer hat derzeit mit mehreren Problemen zu kämpfen. In den USA sieht sich der Konzern nach der Übernahme von Monsanto mit zahlreichen Klagen wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat konfrontiert. Die Kläger werfen dem US-Unternehmen vor, mit Glyphosat ein krebserregendes Mittel verkauft und nicht ausreichend über die Schädlichkeit informiert zu haben. Bayer weist diese Vorwürfe zurück. Doch brach die Bayer-Aktie nach dem ersten verlorenen Glyphosat-Prozess massiv ein. Auch im wichtigen Pharmageschäft konnte der Konzern zuletzt nur wenige erfolgversprechende Neuentwicklungen vermelden.

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