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Erneuerbare Energie: Erneuerbare Energien bei Stromkapazität erstmals vor Konventionellen

Der Ausbau der
erneuerbaren Energien in Deutschland geht voran. Erstmals liegt die
Kapazität von Solar-, Wind- und weiteren Ökostromanlagen vor der von
konventionellen Kraftwerken. Das
geht aus dem gemeinsamen Monitoringbericht des Bundeskartellamts und
der Bundesnetzagentur
hervor.

Die Erneuerbaren hatten demnach im vergangenen Jahr eine
Kapazität von 112,5 Gigawatt und damit mehr als Kohlekraftwerke,
Atomkraftwerke und andere Anlagen, die auf 105,1 Gigawatt kamen. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 lag das Gigawattverhältnis noch
bei 104,5 (öko) zu 107,5 Gigawatt (konventionell).

Allerdings
liegen bei der Stromproduktion immer noch die konventionellen Anlagen
vorne. Von den 601,4 Terawattstunden insgesamt kam im vergangenen Jahr nur etwa ein
Drittel von erneuerbaren Energieträgern
. Dies liegt nach Angaben des Kartellamts und der Bundesnetzagentur unter anderem
daran, dass Wind- oder Solaranlagen vom Wetter abhängig sind und
deshalb seltener die volle Leistung abrufen.

Strompreis bleibt stabil

Laut der
Studie blieb der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskundinnen und -kunden
zum Stichtag, dem 1. April 2018, stabil bei 29,88 Cent pro Kilowattstunde –
und das, obwohl mehr Ökoenergien am Markt sind, deren Strom teurer
ist.

Positiv habe sich ausgewirkt, dass die Netzentgelte sanken. Zudem habe
sich durch die Aufspaltung von Konzernen wie E.on und RWE auch die
Marktmacht der früher großen Energiekonzerne verringert. “Dennoch
ist es wichtig, dass wir die Marktsituation in Deutschland weiter
beobachten”, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Es müsse
unter anderem beobachtet werden, wie sich der bis Ende 2022 geplante
Atomausstieg in Deutschland auswirke.

Der Chef der
Bundesnetzagentur, Jochen Homann, appellierte an die Verbraucher,
Online-Vergleichsportale zu nutzen und über den Wechsel des
Stromanbieters nachzudenken. “Der Wettbewerb bleibt ein
wesentliches Element, wie sich Haushalte gegen steigende Strompreise
wappnen können”, sagte er. Wer den Stromanbieter wechsle, könne häufig viel Geld sparen. Laut Homann sei es “insofern unverständlich,
dass die Wechselquote bei den Stromkunden 2017 stagniert”.
Kartellamtschef Mundt zeigte sich erfreut über die Tendenz zu mehr
Wettbewerb am Strommarkt, da dies Preisvorteile für Verbraucherinnen
bedeute.

Die große Koalition möchte den Ökostrom 2019 und 2020 weiter ausbauen.

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