/Dürre im Herbst: Die Trockenheit nimmt kein Ende

Dürre im Herbst: Die Trockenheit nimmt kein Ende

Wie es in den kommenden Monaten weitergeht? Der Winter über Europa galt bisher als kaum vorhersagbar, “die Nordatlantische Oszillation als zu chaotisch”, schreibt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Dennoch versuchen sich Meteorologinnen und Meteorologen mit dem Deutsche Klimavorhersagesystem an der routinemäßigen Jahreszeitenvorhersage.

Die Vermutung: In den kommenden Monaten wird es nicht genug regnen, um den trockenen Sommer auszugleichen. “Die Prognosen sind allerdings im Hinblick auf Niederschläge eher ungenau”, sagt Kristina Fröhlich, Klimaforscherin beim DWD. “Unsere Vorhersagen basieren auf Statistiken, für präzise Aussagen haben wir leider zu wenig Daten.”

Für die kommenden Jahre und Jahrzehnte rechnen Klimaforscherinnen mit noch mehr heißen Tagen und Hitzeperioden in Deutschland. Nun ist Wetter nicht gleich Klima, weshalb über lange Zeit die Faustregel galt, man könne das Wirken des Klimawandels nur in Trends identifizieren, nicht aber in Einzelereignissen. Der Zeitraum, seit dem es Wetteraufzeichnungen gibt, ist einfach zu kurz. Wie stark die aktuelle Dürrephase in Europa vom Klimawandel beeinflusst ist, lässt sich daher momentan noch nicht im Detail beantworten.

Und das ist weiterhin richtig. Als gesichert gilt aber auch, dass solche Dürren aufgrund der globalen Erwärmung künftig häufiger auftreten, länger andauern und mehr Menschen betreffen werden als in der Vergangenheit. Auch die Wissenschaft hat hier dazugelernt. In einem neuen Forschungsfeld, der attribution science, fragen Forscherinnen und Forscher zunehmend nicht mehr nur danach, ob ein Ereignis die Folge des Klimawandels ist, sondern vor allem, ob ein Wetterereignis auch in einer Welt ohne globale Erwärmung aufgetreten sein könnte (DIE ZEIT, Nr. 32/2018).

So heißt es heute: Der Klimawandel lässt sich nicht mehr vom Wetter trennen. Ebenso: Der Klimawandel hat zur diesjährigen Ausnahmedürre beigetragen.

Hits: 15