/Automobilhersteller: Donald Trump droht General Motors nach angekündigtem Stellenabbau

Automobilhersteller: Donald Trump droht General Motors nach angekündigtem Stellenabbau

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview Kritik an der Führung von General Motors geübt. Das Management des größten US-amerikanischen Autoherstellers hatte angekündigt, Stellen abzubauen und unter anderem einen Standort im Bundesstaat Ohio zu schließen. Dem Wall Street Journal sagte Trump daraufhin: “Sie sollten dort verdammt noch mal schnell eine neue Fabrik eröffnen.” Er habe am Sonntag ein Gespräch mit Mary Barra, der Chefin von General Motors, geführt. Darin habe er Barra gesagt, sie habe “ein Problem”, sollte das Werk dauerhaft geschlossen bleiben.

Außerdem habe der Präsident verlangt, die Autoproduktion in China zu stoppen. Vor einer Runde von Journalistinnen und Journalisten sagte Trump in Washington, die USA hätten viel für General Motors getan und man sei in der Lage, großen Druck auf den Konzern auszuüben. Auf die Antwort von Barra, die Kürzungen würden durch sinkende Absatzzahlen verursacht, habe Trump nach eigener Aussage geraten, ein Auto auf den Markt zu bringen, das
sich gut verkaufe.

General Motors, dessen Hauptsitz in Detroit im US-Bundesstaat Michigan liegt, plant die Produktion in den USA zu verringern. Der Autobauer hatte angekündigt, Personal zu entlassen und Fertigungsstellen zu schließen. Als Gründe für diese Entscheidung gelten der sinkende Absatz von Pkw in den USA und gestiegene Materialkosten. Zudem führten Sonderzölle auf Stahl, die die US-Regierung verhängt hat, zu höheren Preisen für Vorprodukte für die Autoherstellung.

Barra begründete den Stellenabbau mit der Notwendigkeit, sich verändernden Marktbedingungen anzupassen. General Motors müsse verstärkt in den Ausbau der Elektromobilität investieren. Man wolle “das Unternehmen für langfristigen Erfolg positionieren”. General Motors werde die Fertigung verkaufsschwacher Modelle einstellen. 

15 Prozent der Mitarbeiter sollen gehen

Die Zahl der Angestellten in den USA und Kanada soll um 15 Prozent reduziert werden: Ein Viertel der Stellenstreichungen betreffe Führungspositionen. Den Berichten von US-Medien zufolge könnte der Abbau 10.000 bis 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen. Einigen Beschäftigten waren zuletzt Abfindungsangebote unterbreitet
worden. Ob diese Mitarbeiter in der Schätzung enthalten sind, blieb zunächst unklar.

Ziel der Kürzungen ist es für General Motors, die Kosten bis 2020 um 4,5 Milliarden
Dollar zu verringern. Kurzfristig könnten aber kündigungsbedingte Abfindungen in Höhe von bis zu 3,8
Milliarden Dollar anfallen. Der Gewinn des Konzerns betrug im vergangenen Quartal rund 2,5 Milliarden Dollar.

Hits: 0