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Anis Amri: Attentäter vom Breitscheidplatz soll Anschlagsplan weitererzählt haben

Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, hat einen islamistischen Gefährder in seine Anschlagspläne eingeweiht. Darüber informierte der Leiter des Berliner Landeskriminalamtes (LKA), Christian Steiof, am vergangenen Freitag in nichtöffentlicher Sitzung den Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses, wie sowohl RBB als auch die Berliner Morgenpost und das ARD-Magazin Kontraste unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung berichten.

Wie ZEIT ONLINE berichtet hatte, bestätigte der LKA-Chef in der Sitzung, dass die Polizeibehörde drei sogenannte Vertrauenspersonen (VP) im Umfeld von Anis Amri platziert hatte und diese Kontakt zum Attentäter hatten. Demnach gehörte einer dieser Spitzel zur
Staatsschutzabteilung des LKA und hielt sich auch in der
Fussilet-Moschee auf, in der Amri oft war.

Laut den Medienberichten schilderte Steiof in der Sitzung auch das Gespräch zwischen einem dieser Informanten und Mitarbeitern der Antiterroreinheit des LKAs. Dabei habe diese V-Person von einem anderen Mann berichtet, der der Behörde bekannt sei und von dieser als Gefährder eingestuft wird. Dieser, so erzählte es der Informant dem LKA, habe ihm gesagt, Amri habe ihn in seine Anschlagspläne eingeweiht. 

Nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung versicherte LKA-Chef Steiof, dass seine Behörde erst nach dem Anschlag von der V-Person erfahren habe, dass ihr der Terrorplan Amris bekannt gewesen sei, so die Medien. Nach dem Bericht handelt es sich bei dem Mitwisser Amris um einen wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung vorbestraften Mann. Wann er von Amris Plan erfuhr und wann er der V-Person des LKA davon erzählte, sei unklar.

Am 19. Dezember 2016 hatte Amri in Berlin
einen Lastwagenfahrer erschossen und war mit dessen Lkw in den
Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gefahren. Dabei tötete er elf
weitere Menschen und verletzte mehr als 50. Es war der bislang schwerste islamistische Anschlag in
Deutschland. Amri wurde später auf der Flucht in Italien von der Polizei
erschossen.

Amri selbst war der Polizei schon vor seiner Tat als
islamistischer Gefährder bekannt. Zuletzt schätzten ihn Ermittler
allerdings nicht mehr als besonders gefährlich ein, er galt ihnen nunmehr
als gewöhnlicher Drogendealer.

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