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Foodtrends: Es gibt keinen Toast auf Hawaii – brand eins online

Wir Kartoffeln

Jede Zeit hat ihren eigenen Geschmack. Welche Gerichte Deutschland in der Vergangenheit prägten.

1647, Kartoffel: In Pilgramsreuth in Oberfranken werden die ersten Kartoffeln angebaut. Sie werden zum Nationalgericht.

17. Jahrhundert, Bockwurst: Französische Hugenotten bringen die Wurst nach Deutschland, wo sie sofort geliebt wird.

1950, Sauerbraten mit brauner Soße: Die große Fleischportion steht für den Beginn der Fresswelle als Folge des Mangels während des Zweiten Weltkriegs.

1952, Pizza: Nicolino di Camillo eröffnet in Würzburg die erste Pizzeria Deutschlands. Die Pizza steht wie kein zweites Gericht für die Internationalisierung der deutschen Küche.

1968, Tiefkühlpizza: Der Backwarenproduzent Romano Freddi aus Mantua stellt sie im großen Stil her und beliefert die Firma Dr. Oetker, die sie in Deutschland auf den Markt bringt.

1970, Döner Kebab: Um seine Erfindung gibt es Streit. Fest steht, dass erstmals in Berlin, vielleicht auch in Reutlingen, das Grillfleisch nicht mehr auf den Teller kommt, sondern in ein Fladenbrot. Der Döner Kebab, wie wir ihn kennen, ist mit Gartensalat und Gurken übrigens original deutsch.

1972, Übersichtliche Teller: Die Gastrokritiker André Gayot, Henri Gault und Christian Millau prägen den Begriff „Nouvelle Cuisine” für die weniger opulente französische Küche.

1972, Kiwi: Die Frucht steht für Exotik. Von 1972 bis 1981 steigt in Deutschland der jährliche Konsum von 900 000 auf 85 Millionen Stück.

1973, Cˇevapcˇic‘i: Mit den Gastarbeitern aus Jugoslawien kommen immer mehr Balkan-Grills nach Deutschland.

1981, Vollkornbrot: Das Buch „Vollwert-Ernährung” von Karl von Koerber und Thomas Männle erscheint und löst den Trend zu regionaler und Bio-Ernährung mit aus.

1990, Pho Bo: In der DDR lebten viele vietnamesische Gaststudenten. Nach der Wende eröffnen sie in westdeutschen Städten Restaurants und kochen milde Varianten der Suppe.

1997, Sushi: Die Speise wird in Europa nicht durch klassische japanische Lokale erfolgreich, sondern durch Sushi-Laufbänder.

2006, Smoothies: Das Start-up True Fruits bringt Fruchtpüree in Flaschen auf den Markt. Der erste Großkunde sind die Bistros der Aral-Tankstellen.

2009, Tofu-Würstchen: Der Schriftsteller Jonathan Safran Foer veröffentlicht sein Buch „Tiere essen“ und bringt damit den Vegetarismus weltweit in Mode.

2010, Edelburger: Lokale in angesagten Stadtteilen werten das Fastfood so weit auf, dass sie zehn Euro für einen Burger verlangen können.

2012, glutenfreie Nudeln: „Gluten ist Mist“, twittert die Sängerin Miley Cyrus. Jenseits der Menschen mit echten Unverträglichkeiten hat die Lebensmittelindustrie die Sensiblen entdeckt, die sie mit Frei-von-Produkten versorgt – ein Milliardenmarkt.

2014, Sauerteigbrot: Gefragt sind plötzlich Bäcker, die wieder Brot mit dunkler Kruste selbst backen, statt Teiglinge aus der Fabrik aufzuwärmen.

2017, Salat-Bowl: Die Bowl ist der neue gemischte Salat, in einer Schüssel hübsch drapiert für ein Instagram-Foto. Es gibt auch Superfood Bowls und Smoothie Bowls.

2018 Insekten: Auf Märkten in Berlin isst man jetzt Erbsencreme mit Heuschrecken-Spießen, und die EU stuft Insekten als Lebensmittel ein.

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