/Europawahl 2019 : Ska Keller zur Spitzenkandidatin der Grünen gewählt

Europawahl 2019 : Ska Keller zur Spitzenkandidatin der Grünen gewählt

Die europäischen Grünen ziehen mit der Deutschen Ska Keller und dem Niederländer Bas Eickhout an der Spitze in den Europawahlkampf. Ein halbes Jahr vor der Neuwahl des Europäischen Parlaments im Mai 2019 wählte ein Parteitag am Samstag in Berlin die beiden Europaabgeordneten als Spitzenduo.

Ska Keller war zwei Wochen zuvor bereits auf Platz eins der Europaliste der deutschen Grünen gewählt worden. Gemeinsam mit dem EU-Abgeordneten Sven Giegold bildet sie das deutsche Spitzenduo der Grünen für die Europawahl. Ska Keller sitzt seit 2009 im Straßburger Parlament und ist seit 2016 dort Chefin der Fraktion der Grünen. Sie ist in Guben, einer Stadt in Brandenburg an der polnischen Grenze, aufgewachsen und erklärte ihre Kandidatur auch mit ihrer Herkunft: “Mir liegt dieses Europa am Herzen.”

“Jetzt ist es Zeit, nach draußen zu gehen”, sagte Keller. Rechte Parteien griffen die Ideale an, für die die Grünen ständen. Es gelte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen. Ihrer Partei komme bei der Europawahl eine große Verantwortung zu, denn
Europa werde von rechten Kräften herausgefordert, die eine Rückkehr zum
Nationalismus anstrebten.

Bas Eickhout sagte, es gehe “eine grüne Bewegung, eine grüne Welle” durch Europa. Er ist Mitglied der niederländischen Partei GroenLinks. Eickhout forderte ein Europa, das gegen den Klimawandel eintrete. Zu lange hätten multinationale Konzerne Europa im Griff gehabt und Profit und Wachstum
über alles andere gestellt. Das sei auch auf Kosten eines sozialen Europa
gegangen, so Eickhout.

Bei der Europawahl 2014 hatten die Grünen 6,7 Prozent der Stimmen geholt. Stärkste Kraft wurde damals die EVP, zu der CDU und CSU gehören. Sollte die EVP wieder stärkste Fraktion werden, hat der Deutsche Manfred Weber (CSU) gute Chancen auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten. Die Grünen wollen das verhindern, etwa durch ein Bündnis mit den europäischen Liberalen und den Sozialdemokraten im EU-Parlament.

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