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CDU: “Solche Behauptungen sind ein Schlag ins Gesicht”

Annegret Kramp-Karrenbauer hat Friedrich Merz für den Vorwurf kritisiert, die CDU habe den Aufstieg der AfD achselzuckend hingenommen. “Solche Behauptungen sind ein Schlag ins Gesicht für alle in der CDU, die vor Ort und in den Parlamenten seit Jahren gegen ständige Falschinformationen, gegen gezielte Vergiftungen des politischen Klimas, gegen Anfeindungen sowie gegen in Teilen offene Hetze durch die AfD kämpfen und Tag für Tag in der CDU Haltung zeigen”, sagte Kramp-Karrenbauer in einem Interview mit Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. “Das verkennt alle, die in den extrem harten Wahlkämpfen der letzten Jahre um jede Stimme für die CDU und gegen die AfD gekämpft haben.”

Merz hatte seiner Partei zuvor im Deutschlandfunk vorgehalten, die Wahlerfolge der AfD in Bund und Ländern mit einem “Achselzucken” zur Kenntnis genommen und sich damit zufrieden gegeben zu haben, selbst so stark zu sein, dass ohne sie nicht regiert werden könne. Merz wies den Vorwurf zurück, er wolle etwa mit Äußerungen zum Asyl einen Rechtsruck der Partei. Die CDU müsse sich aber wieder für Themen öffnen, “über die die CDU vielleicht in den letzten Jahren etwas leichtfertig hinweggegangen ist”, sagte Merz.

Kramp-Karrenbauer warnte in dem Interview zugleich davor, den Kampf gegen die AfD zu unterschätzen. “Jetzt so zu tun, als könne man einfach nur etwas Bestimmtes sagen oder beschließen und schon sei der Kampf gegen die AfD gewonnen, ist naiv”, sagte die CDU-Generalsekretärin.

Fünfte von acht Regionalkonferenzen steht an

Die CDU will auf dem Hamburger Bundesparteitag Anfang Dezember einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die nach 18 Jahren abtretende CDU-Vorsitzende Angela Merkel wählen. Neben Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz kandidiert auch Gesundheitsminister Jens Spahn. Am Dienstag steht in Böblingen die fünfte von acht Regionalkonferenzen an, bei denen sich die aussichtsreichsten Bewerberinnen und Bewerber der Basis vorstellen. Die letzte Regionalkonferenz ist am Freitag in Berlin.

Friedrich Merz hatte mehrfach betont, er glaube als Parteichef die Anhängerschaft der AfD halbieren zu können. Der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende nennt wie Kramp-Karrenbauer und Spahn als sein Ziel eine Rückkehr der CDU in Umfragen und Wahlen zu Werten um die 40 Prozent.

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