/Right Livelihood Award: Menschenrechts- und Umweltaktivisten erhalten Alternativen Nobelpreis

Right Livelihood Award: Menschenrechts- und Umweltaktivisten erhalten Alternativen Nobelpreis

In Stockholm sind sieben Menschenrechts- und Umweltaktivisten mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung, die auch als Alternativer Nobelpreis bekannt ist, ist mit einem Preisgeld von drei Millionen schwedischen Kronen (290.000 Euro) dotiert. Das Geld teilen sich die Preisträger.

Erstmals erhielten Aktivisten aus Saudi-Arabien die Auszeichnung. Gewürdigt wurden die drei saudi-arabischen Menschenrechtler Abdullah al-Hamid, Mohammed Fahad al-Kahtani und Walid Abu al-Chai. Mit ihrer gemeinsamen Organisation setzen sie sich in Saudi-Arabien für politische Freiheit ein und kämpfen für Gewaltenteilung sowie die Gleichberechtigung der Geschlechter.

Persönlich konnten die Aktivisten den Preis allerdings nicht entgegennehmen – die drei Regimekritiker befinden sich derzeit in Haft. An ihrer Stelle nahm der Anwalt Yahya Assiri an der Zeremonie im Stockholmer Vasa-Museum teil. Er sagte laut Redemanuskript, die drei Aktivisten seien eine große Inspiration für andere, sich für Menschenrechte einzusetzen. “Wenn Saudi-Arabien an echten Reformen interessiert ist, wie es das Regime behauptet, sollten die mutigen Reformer in ihrem Heimatland als Helden gefeiert werden anstatt Jahre um Jahre im Gefängnis zu verbringen”, so Assiri.

Yacouba Sawadogo, ein Bauer aus Burkina Faso, und der australische Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo wurden für ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Wüstenbildung in der Sahel-Region Afrikas ausgezeichnet. Sawadogo hatte es geschafft, mit Hilfe traditioneller Techniken einen Wald zu kultivieren. Rinaudo hatte als Entwicklungshelfer und Wissenschaftler unter anderem in Niger erfolgreich Techniken gegen Wüstenbildung entwickelt. Der 75 Jahre alte Yacouba Sawadogo sagte zu seiner Auszeichnung: “Alles, was ich besitze, sind ein Esel und ein Wagen. Mein einziger Reichtum ist der Wald, den ich gepflanzt habe.”

Ehrenauszeichnung für Anti-Korruptions-Aktivisten

Eine nicht dotierter Ehrenauszeichnung ging außerdem an Thelma Aldana aus Guatemala und Iván Velásquez aus Kolumbien für ihre erfolgreiche Korruptionsbekämpfung in Guatemala. Aldana sagte laut Redemanuskript, Guatemala sei organisiert, “um mächtige Akteure zu bereichern, und das ist es, was wir zu bekämpfen begonnen haben”. Man habe “bewiesen, dass öffentliche Institutionen für alle Bürger arbeiten können und nicht nur für die, die von mächtigen Politikern beschützt und unterstützt werden”. Velásquez bezeichnete in seiner Rede Korruption als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Menschenwürde.

Der Direktor der Right Livelihood Award Stiftung, Ole von Uexküll, sagte, die Stiftung begleite die Preisträger ihr Leben lang und fördere zugleich ihre Arbeit. Er lobte die Preisträger für ihre Tatkraft, Mut und Kreativität. Damit hätten sie zunächst unlösbar erscheinende Probleme überwunden. Angesichts dramatischer Umweltzerstörung und politischen Versagens wiesen die Preisträger einen besseren Weg in die Zukunft, so von Uexküll. 

Der Right Livelihood Award wurde 1980 gegründet. Mit der Auszeichnung werden unter anderem Menschen gewürdigt, die sich für Menschenrechte, Frieden, den Schutz der Umwelt und den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen einsetzen. Der Preis  wird mit privaten Spenden finanziert; über die Vergabe entscheidet eine internationale Jury. Gestiftet wurde der Right Livelihood Award von dem deutsch-schwedischen Publizisten und späteren Europa-Abgeordneten Carl Wolmar Jakob von Uexküll.

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