Der Chef des UN-Umweltprogramms (Unep), Erik Solheim, gibt seine Funktion auf. UN-Generalsekretär António Guterres habe dessen Rücktrittsgesuch angenommen, teilten die Vereinten Nationen mit. Solheim war wegen seiner vielen Reisen in die Kritik geraten. Er war seit 2016 Chef des Umweltprogramms.

Der Guardian hatte im September berichtet, dass Solheim laut einem UN-internen
Rechnungsprüfungsentwurf in nur 22 Monaten fast 500.000 Dollar (etwa 424.000 Euro) für
Flugtickets und Hotelübernachtungen ausgegeben habe. Zu 80 Prozent
seiner Arbeitszeit sei er zudem nicht am Hauptsitz des
UN-Umweltprogramms (Unep) in Nairobi anzutreffen.

Solheims Gebaren sei ein “Reputationsrisiko” für eine Organisation, die
sich den Kampf gegen den Klimawandel auf die Fahnen geschrieben habe,
zitierte der Guardian aus dem Report. Außerdem kam Unep zu dem Schluss, dass Solheim nicht ausreichend dokumentiert habe, dass alle Reisen tatsächlich dienstlich gewesen seien. Schweden und Dänemark hatten ihre Zuschüsse für die Unep daraufhin gestoppt. 

Der 63-Jährige rechtfertigte sich damit, dass umfangreiches Reisen wichtig sei, um die Arbeit des Unep sichtbar zu machen. “Der Prüfbericht ist voller Fehler”, sagte Solheim der norwegischen Zeitung Dagens Næringsliv. “Er war eine Reaktion darauf, dass ich der führende Reformer in der UN war. Viele widersetzten sich den Reformen und trugen dazu bei, dass dieser Bericht erstellt wurde.” 

UN-Chef Guterres kündigte an, dass Solheims Stellvertreterin Joyce Msuya aus Tansania den Posten zunächst vorübergehend übernehmen werde, bis ein neuer Leiter des UN-Umweltprogramms gefunden sei.