/“Die Klarheit”: Vom Whisky in die Tinte

“Die Klarheit”: Vom Whisky in die Tinte

Alkohol ist ja keine Lösung: Leslie Jamison schreibt mit “Die Klarheit” ihre Läuterungs-Memoiren.

21. November 2018

“Ein ehrliches und wichtiges Buch”, attestiert Stephen King auf dem
Klappentext, “Pflichtlektüre”. Dabei wäre eine Warnung vor so viel Ehrlichkeit wohl eher
angebracht. Leslie Jamisons Läuterungs-Memoiren
Die Klarheit. Alkohol, Rausch und die
Geschichten der Genesung

versetzen den Leser durch schiere Bekenntniswut in einen
Zustand, der vielleicht jenem Kater ähnelt, von dem die Autorin auf bestürzend vielen der über
600 Seiten einfach immer wieder von Neuem anfängt. Stets weicht der Rausch des Abends dem
Elend des nächsten Morgens, wenn Jamison vor dem Spiegel steht, “aufgedunsen, tumb glotzend,
mit glasigen Augen” und mit einem “ausgetrockneten, sauren Gefühl im Mund”. Kontrollverlust,
Filmriss und die Scham darüber: “Mein betrunkenes Ich war wie eine peinliche Cousine, für die
ich die Verantwortung trug.”

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