/Tarifstreit: Gebäudereiniger streiken für Weihachnachtsgeld

Tarifstreit: Gebäudereiniger streiken für Weihachnachtsgeld

In der Gebäudereiniger-Branche haben in der Nacht auf Montag bundesweite Warnstreiks begonnen. Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt will damit Druck auf die Arbeitgeber ausüben, um ein tarifliches Weihnachtsgeld für die rund 600.000 Beschäftigten der Branche durchzusetzen. Bestreikt werden Reinigungsobjekte wie Flughäfen, Krankenhäuser, Verwaltungen, Industriestandorte und Schulen.

Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hatte die Forderung der IG BAU nach einem tariflichen Weihnachtsgeld zuletzt abgelehnt. Dabei verwiesen die Arbeitgeber auf bereits vereinbarte Lohnerhöhungen, die im Laufe des Jahres 2020 zu gleicher Bezahlung in den Tarifgebieten West und Ost führten. Daneben sei wirtschaftlich kein Spielraum für ein 13. Monatsgehalt, hieß es in einer Mitteilung vom 9. November.

Die Branche sei eine der wenigen, in der es kein Weihnachtsgeld gebe, erklärte die IG BAU. Die Gewerkschaft verlangt für die Gebäudereiniger eine zusätzliche Zahlung von rund der Hälfte eines Monatslohns, bei längerer Betriebszugehörigkeit soll es bis zu 70 Prozent geben. Die vielen Teilzeitbeschäftigten sollten in gleicher Weise nach ihrer tatsächlichen Arbeitszeit beteiligt werden.

“Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung sind sauer. Sie wollen endlich die Anerkennung, die sie sich verdient haben und nicht länger als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt werden”, erklärte IG-BAU-Verhandlungsführerin Ulrike Laux. “Die meisten arbeiten in der untersten Lohngruppe. Sie arbeiten zuverlässig und hart. Reichtümer scheffeln sie dabei nun wirklich nicht.” Deswegen sei ein Weihnachtsgeld “als Anerkennung ihrer Leistung” für sie besonders wichtig, erklärte Laux. Den Arbeitgebern warf sie “Dumpingmethoden” vor.

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