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Nations League: Noch weiter weg von der Weltspitze

Deutschland steigt ab. Das hört sich nach der nächsten Blamage für den ehemaligen Weltmeister an. Doch hinter Holland und Frankreich zu landen, ist keine große Schande. Die Nations League ist zudem etwa so bedeutungslos wie der Confed Cup, den Deutschland im Vorjahr gewann.

Vielmehr entfernt sich die deutsche Elf durch die Abstufung von der A- in die B-Gruppe, wo es weniger Geld und schwächere Gegner gibt, noch ein Stück weiter von der Weltspitze. Der Abstieg rundet quasi das historisch schlechte deutsche Jahr 2018 ab. Bei nur vier Siegen verlor Deutschland sechsmal, so oft wie nie zuvor. Fast jedes zweite Spiel blieb die Elf ohne Tor, selbst gegen zweitklassige Teams wie Mexiko und Südkorea.

Die Niederlage gegen die Asiaten am 27. Juni in Kasan bedeutete den Tiefpunkt. Sie war ein Rückfall in die mageren Jahre unter Erich Ribbeck und Rudi Völler. Das 0:2 gegen Südkorea besiegelte das erstmalige Aus einer deutschen Mannschaft in der WM-Vorrunde. 

Der Abstieg aus der Nations League ist daher auch die erste verpasste Chance zur Wiedergutmachung. Gegen den Weltmeister Frankreich schlug sich die deutsche Elf in zwei Spielen noch achtbar, allerdings gelang ihr nur ein einziges Tor, passenderweise durch einen Elfmeter. Vor allem das 0:3 in Amsterdam im Oktober stärkte die Zweifel an Team und Trainer.

Der alte Schlendrian

Dennoch: Wenn nicht alles täuscht und wenn seine Elf am Montag im letzten, für Deutschland unbedeutenden Spiel gegen die Niederlande nicht ähnlich altherrenmäßig verliert wie im Hinspiel, wird Joachim Löw Trainer bleiben. Nach dem Scheitern in Russland hatte er schwere Fehler eingeräumt und Besserung gelobt. Den Beweis, dass er aus ihnen lernt, dass er die Sache künftig sorgfältiger und eifriger angeht, hat er aber noch nicht erbracht.

So verjüngte er zwar in den vergangenen zwei Spielen, etwas widerwillig, aber mit ersten Fortschritten, die Mannschaft. Doch dass sich eine Führungskraft wie Toni Kroos eine offenbar lästige Aufgabe wie das Testspiel gegen Russland schenken darf, sieht eher nach dem alten Schlendrian aus.

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