/Florida: Republikaner Rick Scott gewinnt mit knapper Mehrheit Senatswahl

Florida: Republikaner Rick Scott gewinnt mit knapper Mehrheit Senatswahl

Der republikanische Kandidat Rick Scott hat die Senatswahl in Florida mit einem knappen Vorsprung für sich entschieden. Laut dem offiziellen Endergebnis erhielt der bisherige Gouverneur des Bundesstaats 50,05 Prozent der Stimmen. Der bisherige Senator Bill Nelson erreichte 49,93 Prozent. Damit liegt Scott mit etwas mehr als 10.000 Wählerstimmen vor dem Demokraten. Wegen des knappen Ausgangs waren die Stimmzettel zwei Mal nachgezählt worden.

Nelson gestand seine Wahlniederlage in einer Videobotschaft ein. “Es lief ein bisschen anders, als ich gehofft hatte”, sagte der Demokrat. Er warnte vor einer “aufziehenden Dunkelheit” in der amerikanischen Politik und rief beide Parteien dazu auf, zusammenzuarbeiten und eine Blockadepolitik im Kongress zu vermeiden. Der 76-Jährige Nelson war seit 2001 Senator von Florida, von 1979 bis 1991 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus.

Mit dem Sieg Scotts wächst die Mehrheit der Republikaner im Senat um einen Sitz. US-Präsident Donald Trump gratulierte Scott auf Twitter “für eine mutige Kampagne, die von Erfolg gekrönt” worden sei. Zuvor hatten Scott und Trump den Demokraten wegen der Neuauszählung Betrug vorgeworfen und behauptetet, sie wollten die Wahl stehlen. Dafür lieferten sie aber keine Belege.

Scott hatte sich bereits in der Wahlnacht zum Sieger erklärt obwohl noch Stimmen ausgezählt wurden und der Abstand zwischen den beiden Kandidaten knapp war. Aufgrund der geringen Stimmendifferenz ordneten die Behörden zunächst eine maschinelle Neuauszählung an. Diese ergab einen Vorsprung Scotts von 12.600 Stimmen oder 0,15 Prozentpunkten. Bei einem Abstand von unter 0,25 Prozent sehen die Gesetze des Bundesstaats eine manuelle Auszählung vor. Bei der dritten Auszählung per Hand sollten insbesondere fehlerhafte oder nicht eindeutig ausgefüllte Stimmzettel ein weiteres Mal überprüft werden.

Zuvor hatten die Demokraten bereits bei den Gouverneurswahlen in Florida und Georgia jeweils eine knappe Niederlage eingeräumt. Auch dort hatte es Neuauszählungen gegeben. In Florida übernimmt der Republikaner Ron DeSantis das Amt von Rick Scott. Der Demokrat Andrew Gillum, der mit dem Ziel angetreten war, der erste schwarze Gouverneur von Florida zu werden, musste sich geschlagen geben.

In Georgia unterlag Stacey Abrams dem Republikaner Brian Kemp. Abrams wollte die erste schwarze Gouverneurin in den USA werden. Sie räumte ihre Niederlage ein, verwies aber darauf, dass ihr Gegenkandidat bis zwei Tage vor dem Urnengang für die Wahlaufsicht zuständig war. Sie warf Kemp vor, er habe jahrelang systematisch Wähler aus den Verzeichnissen streichen lassen und so die Teilnahme an der Wahl eingeschränkt. Sie kündigte an, weiter gegen die “Erosion der Demokratie” zu kämpfen.

Auch bei der Präsidentschaftswahl 2000 mussten die Stimmzettel in Teilen von Florida per Hand neu ausgezählt werden. Das Oberste Gericht stoppte die Neuauszählung schließlich, George W. Bush siegte mit 537 Stimmen Vorsprung vor Al Gore.

Hits: 1