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USA: Und dann war der Hass weg

Vor 25 Jahren erschießt der damals 16-jährige Marlon Green bei einer Party in Minneapolis einen anderen Gast. Jahre später geht die Mutter des Opfers ins Gefängnis – sie will den Menschen treffen, der ihr das einzige Kind nahm. Eine Geschichte über die Kraft der Vergebung



Heute trägt Marlon Green den Namen O’Shea Israel – der Vorname bedeutet übersetzt “Erlösung”. Hier holt er Mary Johnson bei ihr zu Hause zu einer Verabredung ab – die Mutter des Jungen, den er tötete.
© Ackerman + Gruber für DIE ZEIT

An einem warmen Tag nach vielen kalten Tagen schaut in Minneapolis eine
Frau in den Spiegel. Sie bindet sich ein rotes Tuch über das graue Haar, steckt rote Ohrringe
an, trägt roten Lippenstift auf. Obwohl es mitten am Tag ist, sind die Jalousien vor den
Fenstern heruntergelassen. Mary Johnson, 66 Jahre alt, fürchtet die Welt vor ihrem Haus.
Schlimm da draußen, sagt sie oft und schließt die Augen. Die Drogen, die Waffen, die
Gewalt.

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