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Syrien: Mindestens 43 Tote bei Luftangriffen im Osten Syriens

Bei Luftangriffen auf das letzte von der Terrormiliz “Islamischer Staat” kontrollierte Gebiet im Osten Syriens sind offenbar 43 Menschen getötet worden. Bei den Opfern handle es sich überwiegend um Frauen und Kinder. Das berichten staatliche syrische Medien und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdurrahman, sagte, die Luftangriffe am frühen Morgen hätten Wohnhäuser im Dorf Abu al-Hassan getroffen. Das Dorf liegt nahe der Stadt Hadschin, in der Provinz Deir ez-Zor an der Grenze zum Irak. Unter den 43 Toten seien 17 Kinder und zwölf Frauen. Ob die getöteten Männer Extremisten waren, sei noch unklar.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, in Bukaan seien 40 Menschen getötet worden. Das abgelegene Dorf liegt in der Nähe von Abu al-Hassan. Das IS-Sprachrohr Aamak berichtete unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes im Raum Hadschin ebenfalls von 40 Toten.

Der Aktivist Omar Abu Leila, der den Krieg in Dair as-Saur von Europa aus beobachtet, bestätigte die Angriffe, sagte aber, es sei schwierig, die Zahl der Toten zu überprüfen. Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat hinderten Zivilisten daran, die Gegend zu verlassen. Dies erkläre die hohe Opferzahl unter ihnen.

US-geführte Koalition weist Darstellung zurück

Die US-geführte Koalition hat Luftangriffe in der Region bestätigt. Das US-Militär erklärte in einer Mitteilung, die Anti-IS-Koalition habe in der Gegend zwischen Freitagabend und Samstagnachmittag 19 Angriffe ausgeführt, die sich gegen Stellungen des IS gerichtet hätten. Zu zivilen Opfern sei es aber nicht gekommen. In einer anschließenden ersten Einschätzung sei man zu dem Schluss gekommen, dass es keine Hinweise gebe, dass sich Zivilisten in der Nähe der Ziele befunden hätten.

In der Gegend habe es aber zehn weitere Angriffe gegeben, die nicht von der Koalition ausgeführt und auch nicht mit ihr koordiniert worden seien, hieß es in der Mitteilung weiter. Der IS habe in der Vergangenheit entgegen dem Kriegsrecht Gotteshäuser und Krankenhäuser als Kommandozentralen genutzt und Zivilisten als menschliche Schutzschilde eingesetzt, sagte Oberst Sean Ryan, ein Sprecher der Koalition, der Nachrichtenagentur AP.

Die US-geführte Koalition und die mit ihr verbündeten Bodentruppen, die vorwiegend kurdische Allianz SDF, haben die Offensive gegen das letzte vom IS kontrollierte Gebiet Anfang September gestartet. Seit dem 10. September wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 191 Zivilisten getötet, darunter 65 Kinder und 45 Frauen. Es handle sich überwiegend um Iraker, vermutlich befänden sich unter ihnen Familienangehörige von IS-Mitgliedern.

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