Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), ist besorgt über den außenpolitischen Kurs der USA unter Präsident Donald Trump. Die Vereinigten Staaten seien als Weltordnungsmacht “nicht ersetzbar”, sagte Röttgen im Interview mit den ARD-Tagesthemen. Wenn die USA diese Rolle aufgebe, werde die Welt “unsicherer, instabiler und egoistischer werden. Das ist die traurige Wahrheit.”
Bei einem Truppenbesuch im Irak hatte US-Präsident Trump am Mittwoch gesagt, die USA könnten “nicht weiter der Weltpolizist sein”. Röttgen sagte dazu, “Weltpolizist” halte er für eine veraltete Kategorie. Es gehe vielmehr um “Weltordnung, Stabilität, Ausgleich Diplomatie”. Dafür hätten die USA gestanden. Trump wolle sich von dieser Rolle aber leider verabschieden, “ohne, dass es einen Ersatz dafür gibt”. China und Russland würden in die Lücke stoßen, “aber nicht im Sinne einer Ordnungsrolle”, sagte Röttgen.
Der CDU-Politiker schloss sich der Forderung der US-Regierung an, dass Deutschland mehr finanzielle Lasten übernehmen müsse. “Da haben wir Nachholbedarf”, sagte der Röttgen. Anderenfalls habe Deutschland nicht das Recht, die USA für ihr schwindendes weltpolitisches Engagement zu kritisierten.
Trump hatte seinen überraschenden Besuch im Irak dafür genutzt, seine Abzugspläne für das benachbarte Bürgerkriegsland Syrien zu verteidigen. “Es ist nicht fair, wenn die Last ganz auf uns liegt”, sagte er vor den US-Soldaten. “Wir wollen nicht mehr ausgenutzt werden von Ländern, die uns und unser unglaubliches Militär benutzen, um sie zu schützen. Sie zahlen nicht dafür und das werden sie müssen.” In der Vergangenheit hatte Trump von Deutschland und anderen Nato-Verbündeten immer wieder deutlich höhere Verteidigungsausgaben gefordert.
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