/Klimaschutz im Verkehr: Umwelthilfe prüft Chancen für Tempolimit 120

Klimaschutz im Verkehr: Umwelthilfe prüft Chancen für Tempolimit 120

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) prüft die juristischen Möglichkeiten für ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf deutschen Autobahnen. Damit lasse sich Klimaschutz im Verkehr auch bei denjenigen Autos erreichen, die schon auf der Straße seien, sagte DUH-Chef Jürgen Resch. Ziel sei es, mit “ungewöhnlichen Allianzen” für die Beschränkung zu werben. Auch werde geprüft, welche juristischen Möglichkeiten die DUH für die Durchsetzungen habe, sagte Resch.

Die am Montagabend in Brüssel vereinbarten neuen Klimaschutzziele für Pkw-Neuwagen hält die DUH für nicht ausreichend. “Das, was jetzt vorgelegt wurde […] wird nicht dazu ausreichen, dass wir unsere klimapolitischen Ziele erreichen können”, sagte Resch. Der Bundesregierung warf er vor, bei der Festlegung der neuen Obergrenzen in der EU ambitionierte Ziele ausgebremst zu haben. Problematisch sei unter anderem die Art, wie Elektroautos auf den Schnitt der Neuwagen angerechnet würden, so Resch. 

Unterhändler der EU-Staaten, des Europaparlaments und der EU-Kommission hatten sich darauf geeinigt, dass der CO2-Ausstoß von Neuwagen bis zum Jahr 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken soll. Als Zwischenziel ist eine Reduktion von 15 Prozent bis 2025 vorgesehen. Die DUH fordert eine deutlich höhere Reduktion. Die Autohersteller hatten unterdessen Kritik an den künftigen Klimavorgaben für Neuwagen geäußert. Sie halten die Vorgaben für unverhältnismäßig und unrealistisch.

Die DUH stehe weiterhin “finanziell solide” da

Der DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner äußerte sich auch zur zuletzt zurückgegangenen finanziellen Unterstützung für die Organisation. Die DUH stehe weiterhin “finanziell solide” da, weil viele Unternehmen die Organisation weiter unterstützten. Zudem habe es in den vergangenen Monaten und Jahren sehr viel Zuspruch von privaten Spenderinnen und Spendern gegeben, sagte Müller-Kraenner im ZDF.

Die Umweltorganisation hatte zuletzt mehrere Sponsoren verloren, unter anderem hatte ihr der japanische Autobauer Toyota die Unterstützung versagt. Auch der Autobauer Daimler hatte seine Förderung der mit der DUH verbundenen Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) eingestellt. 

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