/Deutsche Umwelthilfe: Toyota beendet Kooperation mit der Umwelthilfe

Deutsche Umwelthilfe: Toyota beendet Kooperation mit der Umwelthilfe

Der Autohersteller Toyota lässt seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe auslaufen. Das bestätigte Toyota-Sprecher Thomas Schalberger ZEIT ONLINE und bestätigte damit einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Konzern hatte rund zwanzig Jahre lang für verschiedene Projekte mit
der Nichtregierungsorganisation zusammengearbeitet, etwa zu den Themen bleifreies Benzin und Deutscher Klimaschutzpreis.

In letzter Zeit war
die Umwelthilfe in die Kritik geraten, weil sie vor Gericht in mehreren Städten Fahrverbote für ältere Dieselautos
erstritt. Dabei wurde auch kritisiert, dass sich die Umwelthilfe zum
Teil mit Geld eines ausländischen Autokonzerns finanziere und mit den
Fahrverboten vor allem deutschen Autobauern schade.

Toyota-Sprecher Schalberger sagte, dass es sich immer nur um projektbezogene Zusammenarbeit gehandelt habe. Toyota sei daher kein Sponsor der Umwelthilfe. Die jüngste Studie zu Taxis mit Hybridmotoren sei erfolgreich abgeschlossen und nun sei vorerst kein weiteres gemeinsames Projekt geplant. Schalberger wollte auf Anfrage von ZEIT ONLINE auch nicht ausschließen, dass Toyota in Zukunft wieder mit der Umwelthilfe zusammenarbeiten werde, aber das sei “Spekulation”. Einen Zusammenhang mit den Fahrverboten streitet Toyota ab. Dennoch sieht sich Schalberger verpflichtet zu betonen: “Wir haben nichts gegen den Diesel, wir werden ihn weiter anbieten, auch in Deutschland.”

Für den Geschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch, kommt der Ausstieg von Toyota “nicht überraschend”. Der öffentliche Druck auf Toyota und die “Negativpresse” seien zu groß geworden. “Toyota hat laufend vorgeworfen bekommen, dass sie uns unterstützen”, sagte Resch ZEIT ONLINE. Er wies darauf hin, dass die Umwelthilfe auch gegen Toyota mehrfach geklagt habe und Toyota-Diesel genauso von Fahrverboten betroffen seien.

Für die Finanzierung der Umwelthilfe ist das Ende der Kooperation mit Toyota laut Resch unerheblich. Für die Projekte habe man von Toyota zuletzt 30.000 Euro im Jahr erhalten. Der Autohersteller habe nie mehr als ein Prozent zum Budget der Umwelthilfe beigetragen. In den vergangenen Jahren seien wegen des öffentlichen Drucks aber immer wieder Geldgeber abgesprungen, zum Beispiel die Telekom. Dafür erhält die Umwelthilfe laut Resch immer mehr Geld über Spenden von Bürgerinnen und Bürgern.

Hits: 10