Kurz vor Beginn der UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice haben in Berlin und Köln Tausende Menschen für mehr Klimaschutz und einen Kohleausstieg demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich am Kanzleramt in Berlin 16.000 Teilnehmer sowie an der Deutzer Werft in Köln weitere 20.000 Menschen. Die Polizei zählte in Berlin mehr als 5.000 Teilnehmer.
Zu der Demonstration mit dem Motto “Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt” hatte ein Bündnis aufgerufen, zu dem unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace und die Initiative Campact gehören. Die Organisatoren kritisierten, dass die Kohlekommission der Bundesregierung ihr Konzept für den Kohleausstieg erst Anfang kommenden Jahres vorlegen will.
Sie forderten die Bundesregierung auf, bis 2020 die Hälfte der Kohlekraftwerkskapazitäten in Deutschland abzuschalten. “Keine Kohle für die Kohle” oder “Die grauen Herren verheizen unsere Zukunft” stand auf Transparenten. Auch zum Erhalt des Hambacher Forstes riefen die Demonstranten mit Slogans wie “Hambi bleibt” auf.
“Das ist ein Protest gegen das Versagen der Bundesregierung, die nun mit leeren Händen zur Klimakonferenz fährt”, sagte Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser. Laut der Leiterin von Greenpeace International, Jennifer Morgan, ist Deutschland “im Moment fast das wichtigste Land für den Klimaschutz”.
Bei der Klimakonferenz werde sich entscheiden, “ob die Politik es ernst meint, die globale Erwärmung bei 1,5 Grad zu begrenzen”, sagte der Vorsitzende der Naturfreunde Deutschlands, Michael Müller. Der BUND-Vorsitzende BUND Hubert Weiger sagte, nötig seien “mutige Entscheidungen für einen schnellen Kohleausstieg und einen sinnvollen Strukturwandel in den Kohlerevieren”. Der Ausstieg aus der Kohlekraft müsse noch vor 2030 kommen.
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