Weil Berliner Forensiker einen Unfall für Brandstiftung halten, wird eine unschuldige Frau wegen Mordes verurteilt. Und dieser folgenschwere Fehler ist kein Einzelfall.
18. Juni 2019
Der 18. September 2003 ist noch keine Stunde alt, als Monika de Montgazon
von einem Prasseln geweckt wird. Es kommt aus dem Zimmer ihres todkranken Vaters Theodor. Sie
bemerkt Qualm. Die 48-jährige Arzthelferin alarmiert die Feuerwehr. Ihren Freund schickt sie
zu ihrem Vater, doch ihn erfasst Panik, als ihm im Zimmer Rauch und heiße Gase
entgegenquellen. Er springt aus dem Obergeschoss, prallt auf ein Treppengeländer und bleibt
mit gebrochenem Becken im Vorgarten liegen. Monika de Montgazon will zu ihm und öffnet die
Haustür. Die heißen Pyrolysegase, die sich aus einer schwelenden Matratze im Krankenzimmer
entwickelt haben, bekommen nun genügend Sauerstoff für eine bei Brandexperten gefürchtete
Durchzündung. Eine Feuerwalze rast von oben nach unten durch den mit Kiefernholz vertäfelten
Bungalow. Als die Feuerwehr eintrifft, steht alles in Flammen. Der Vater kann nur noch tot
geborgen werden.
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