/Deutscher Buchhandel: Fotograf Sebastião Salgado mit Friedenspreis ausgezeichnet

Deutscher Buchhandel: Fotograf Sebastião Salgado mit Friedenspreis ausgezeichnet

Der Brasilianer hat den diesjährigen Preis des Deutschen Buchhandels erhalten. Der Börsenverein ehrte ihn als Streiter für Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz.

18. Juni 2019, 11:44 Uhr

Der Börsenverein hat seinen jährliche Friedenspreis an den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado vergeben. Die Ehrung des Deutschen Buchhandels erhält er als ein Künstler, “der mit seinen Fotografien soziale Gerechtigkeit und Frieden fordert
und der weltweit geführten Debatte um Natur- und Klimaschutz
Dringlichkeit verleiht”, wie es zur Begründung hieß.

Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.

In seinen konsequent in Schwarz-Weiß gehaltenen Bildern porträtiere er durch Kriege oder Klimakatastrophen entwurzelte Menschen, aber auch solche, die in ihrer natürlichen Umwelt verwurzelt seien, begründete die Jury weiter. Und er mache “die geschändete Erde ebenso sichtbar (…) wie ihre fragile Schönheit”.

Neben seiner künstlerischen Arbeit wird Salgado auch als Naturschützer geehrt. Mit seinem Instituto Terra in Brasilien leiste er einen Beitrag zur Wiederbelebung von Biodiversität, wie der Börsenverein mitteilte. 

Der 75-Jährige wuchs auf einer Rinderfarm im Bundesstaat Minas Gerais auf, die er Ende der Neunzigerjahre aufforstete und in ein Naturschutzgebiet umwandelte. Mit seiner Frau, einer Architektin, lebt er in Paris. Er hat zwei erwachsene Söhne.

Salgado hatte ursprünglich Wirtschaftswissenschaften studiert. Wegen seines Engagements gegen die Militärdiktatur in Brasilien musste er 1969 nach Paris emigrieren. In den Siebzigerjahren betreute er als Ökonom Entwicklungshilfeprojekte in Afrika. 1973 gab er seinen Beruf auf, um ganz als Fotograf zu arbeiten. Nach einer gesundheitlichen Pause widmete er sich zuletzt verstärkt der Landschaftsfotografie.

Der in Frankfurt ansässige Börsenverein vergibt den Friedenspreis seit 1950. Verliehen wird die Auszeichnung traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche – in diesem Jahr ist das der 20. Oktober. 2018 waren die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann ausgezeichnet worden.

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