/Golf von Oman: Iran bestellt britischen Botschafter ein

Golf von Oman: Iran bestellt britischen Botschafter ein

Das iranische Außenministerium hat nach den Angriffen auf
zwei Öltanker den britischen Botschafter Rob Macaire nach Teheran einbestellt. Er habe im Ministerium erscheinen müssen, um der
iranischen Seite “einige Erklärungen” zu geben, berichtete die
staatliche Nachrichtenagentur IRNA.

Der Grund sei die Stellungnahme der britischen Regierung, die den Iran für die Angriffe auf einen norwegischen und einen japanischen Öltanker im Golf von Oman nahe der Straße von Hormus an der Zufahrt zum
Golf
verantwortlich machte. Die Vorfälle seien “sehr besorgniserregend und
kommen zu einer Zeit von ohnehin schon großen Spannungen”, sagte
Außenminister Jeremy Hunt. Die USA hatten sich zuvor ähnlich geäußert.

Im Gespräch mit dem Botschafter kritisierte der
iranische Außenminister die Haltung
Großbritanniens scharf; die Vorwürfe nannte er “alarmierend” und inakzeptabel. Der Iran sehe es
vielmehr als seine Aufgabe, für die Sicherheit in der für die Schifffahrt
wichtigen Straße von Hormus zu sorgen.

In der Region wachsen seit Wochen die Spannungen zwischen
dem sunnitischen Saudi-Arabien und seinen Verbündeten einerseits sowie dem
schiitischen Iran andererseits. Das Königshaus in Riad wirft der Führung in
Teheran vor, sich in die Angelegenheiten arabischer Staaten einzumischen und
die Region zu destabilisieren. Erst vor vier Wochen hatten die Vereinigten Arabischen Emirate Sabotageakte gegen vier Handelsschiffe in derselben Region
gemeldet. Die USA hatten damals
ebenfalls erklärt, es sei “fast sicher”, dass der Iran dafür
verantwortlich sei.

Tanker-Besatzung in Emiraten eingetroffen

Unterdessen trafe die Besatzung des norwegischen Tankers “Front Altair” in
den Vereinigten Arabischen Emirate ein. Ein Sprecher der
Reederei Frontline teilte am Samstag mit, die 23 Besatzungsmitglieder
seien von der iranischen Hafenstadt Bandar
Abbas in die Emirate geflogen und am Flughafen von Dubai gelandet. Es
gehe ihnen allen gut und sie seien im Iran gut behandelt worden.

Der japanische Tanker “Kokuka Courageous”, auf dem sich am Donnerstagmorgen ebenfalls Explosionen ereignet hatten, soll nach Angaben der japanischen Reederei
Kokuka ebenfalls in den Emiraten anlegen, entweder in Fudschaira oder Chor Fakkan. Laut einem Bericht der iranischen
Nachrichtenagentur Isna ist auch die “Front Altair” dorthin unterwegs.
Nach Angaben der Reederei wurde der Tanker inzwischen aus iranischen Hoheitsgewässern geschleppt.

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