Nach 30 Jahren inszeniert Peter Konwitschny wieder Händel in Halle – und feiert die Vergangenheit.
10. Juni 2019, 15:33 UhrEditiert am 10. Juni 2019, 15:33 Uhr
Die Kiritikerin erinnert sich, als wäre es gestern gewesen, nun gut,
vorgestern: Bad Lauchstädt, Mitte der Achtzigerjahre, im Regen wirkt das alte Goethe-Theater
noch zauberhafter als sonst. Das Auto vor der Tür ist der einzige halbwegs trockene Ort (das
Theater ist zu), also sitzen wir mit Peter Konwitschny im Auto und sprechen, bis die Scheiben
beschlagen, über die Theaterarbeit in der noch rüstigen DDR, über seine Lehrerin Ruth Berghaus, über Brecht und was er für die Oper bedeutet – und über Händel. Konwitschny sagt
Sätze von leise gemeißelter Wucht, türmt Metapher auf Metapher, alles ist bedeutsam und ganz
konkret. Das Theater im Jetzt, im Hier, die Barockoper als Sammelbecken menschlicher Affekte.
Lektionen fürs Leben.
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