Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 65 Jahren gestorben. Das teilte ein Sprecher der hessischen CDU unter Berufung auf Lübckes Familie mit. Da die Todesumstände unklar seien, werde in dem Fall ermittelt, heißt es nach Angaben das hessischen Landeskriminalamts in Wiesbaden. Zunächst seien keine weiteren Auskünfte möglich.
Laut dem CDU-Sprecher hat Hessens Europastaatssekretär Mark Weinmeister (CDU) mit den Angehörigen telefoniert. “Wir sind tief bestürzt über den plötzlichen Tod unseres Freundes Walter Lübcke”, erklärten der CDU-Landesvorsitzende, Ministerpräsident Volker Bouffier, und der hessische CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Bodenberg. In diesen schweren Stunden seien die Gedanken und Gebete vor allem bei
Lübckes Frau, den beiden Söhnen und dem im vergangenen Jahr geborenen
Enkelsohn.
In der CDU-Erklärung hieß es, als Regierungspräsident habe Lübcke “nie das klare Wort” gescheut. “Er war ein Brückenbauer, wie er besser nicht sein könnte.” Das Regierungspräsidiums teilte mit, dass in der Behörde “Fassungslosigkeit und Erschütterung über den Tod des beliebten und außerordentlich nahbaren” Chefs herrsche.
Lübcke wurde im nordhessischen Bad Wildungen geboren. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann arbeitete er nach Angaben seiner Partei in der Pressestelle der Kunstausstellung documenta 7. Ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Kassel schloss er 1991 mit einer Promotion ab. Vor seiner Amtszeit als Regierungspräsident saß Lübcke von 1999 bis 2009 für die CDU im hessischen Landtag.
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