Ungeachtet der EU-Vereinbarung mit der Türkei kommen weiterhin Migrantinnen und Migranten über die Ägäis in die Europäische Union. So setzten in den vergangenen zwei Tagen mehr als 150 Migranten aus der Türkei nach Griechenland über. Dies meldete die griechische Küstenwache.
Den Flüchtlingspakt hatte die EU im März 2016 mit der Türkei geschlossen – vor allem als Reaktion auf die damals hohe Zahl von Flüchtlingen, die über die Türkei in Richtung Europa kamen. Mitte 2015 waren bis zu 7.000 Migranten pro Tag an griechischen Inseln angelandet.
Das Abkommen mit der Regierung in Ankara erlaubte es der EU nun, alle Migranten, die illegal über die Türkei kommen, zurückzuschicken. Im Gegenzug lassen EU-Staaten schutzbedürftige Flüchtlinge – etwa aus dem Bürgerkriegsland Syrien – einreisen und unterstützen die Türkei finanziell bei der Unterbringung und Versorgung von dort lebenden Flüchtlingen.
Wie die griechische Küstenwache nun mitteilte, wurden auf der Kleininsel Nimos der Dodekanes-Inselgruppe an diesem Morgen 17 Migranten entdeckt. Sie seien in der Nacht mit einem
Schlauchboot von der rund zehn Kilometer entfernten türkischen Küste
aufgebrochen, hieß es. Weitere 57 Migranten waren demnach am
Vortag vor den Inseln Lesbos und Farmakonisi aufgegriffen worden. Vor
der nordgriechischen Hafenstadt Alexandroupolis entdeckte die
Küstenwache 83 weitere Migranten.
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