Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland hält sich mit der eigenen Meinung zu vermeintlichen Tabuthemen öffentlich zurück. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, über die die Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet. Demnach achten zwei Drittel der Befragten sehr darauf, was sie im öffentlichen Raum sagen. Für die Umfrage wurden laut Allensbach zwischen dem 3. und 16. Mai bundesweit 1.283 Menschen befragt.
Zu den heikelsten Themen zählt der Erhebung zufolge die Flüchtlingspolitik. So sind 71 Prozent der Befragten der Meinung, dass Äußerungen zu der Thematik mit Vorsicht ausgesprochen werden sollten. Gleiches gilt der Studie zufolge für Äußerungen über Muslime oder den Islam. Mehr als die Hälfte der Befragten spricht zudem nicht gerne öffentlich über Themen wie die Nazizeit und Juden. Auch Rechtsextremismus und Gespräche über die AfD werden ungern in der Öffentlichkeit thematisiert.
Anders ist es der Umfrage zufolge bei Debatten um Klimaschutz, Gleichberechtigung, Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung: Dazu äußert sich die Mehrheit der Befragten nach eigenen Angaben frei in der Öffentlichkeit.
Im privaten Bereich herrscht der Erhebung zufolge weniger Vorsicht. So äußern sich 59 Prozent der Befragten nach eigener Auskunft unter Freunden frei. Nur 18 Prozent tun dies im öffentlichen Raum und 17 Prozent im Internet. Dort wird vor allem der rüde Umgangston aber auch die Verbreitung von extremen politischen Anschauungen als Hinderungsgrund genannt.
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