Im Kampf gegen Einwegkaffeebecher will Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) die Produzenten in die Pflicht nehmen. “Wir werden die Hersteller von Einwegbechern künftig stärker zur Kasse bitten”, sagte die SPD-Politikerin bei der Vorstellung einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA). “Die Kosten können stärker auf die zugespitzt werden, die diese verursachen.” Es gehe darum, Einwegverpackungen soweit wie möglich zurückzudrängen.
Abgabe auf Wegwerfbecher
Laut der UBA-Studie nutzen die Deutschen für Kaffee oder Tee jedes Jahr 2,8 Milliarden Einwegbecher – das sind 34 pro Kopf. Die meisten Coffee-to-go-Becher und -Deckel landen im Müll oder in Parks und Straßen. Mehr als die Hälfte sind kunststoffbeschichtete Papierbecher, der Rest reine Kunststoffbecher. “Jeder Einwegbecher, der genutzt wird, ist einer zu viel”, sagte die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger. “Einwegbecher verschwenden Ressourcen und verschmutzen unsere Umwelt.”
Das Umweltbundesamt schlägt vor, zum einen eine Abgabe auf die Einwegbecher zu erheben, beispielsweise 20 Cent. Diese sollten in einen Fonds eingezahlt werden, mit dem die Reinigung von Straßen und Parks oder das Recycling bezahlt werden könne. Schrittweise soll dann aber das Mehrwegsystem greifen und Mehrwegbecher ausgegeben werden. Getränke aus Einwegbechern müssten zudem dann immer teurer sein als solche aus Mehrwegbechern.
“Mehrwegsysteme stärken”
Diesen Vorschlag griff auch Schulze auf und forderte ebenfalls einen Ausbau des Mehrwegsystems. “Wir werden rasch in der
Regierung entscheiden, wie wir diesen Ansatz stärken können”, sagte die Ministerin und verwies auf neue
EU-Richtlinien gegen Einwegverpackungen, die der Bundesregierung neuen Spielraum gäben. Diese müsse man nutzen, so Schulze, eine Trendwende sei nötig, da auf jeden Deutschen
im Jahr allein 220 Kilogramm Verpackungsmüll entfielen. “Es hat sich
eine Wegwerfmentalität breitgemacht”, sagte die Ministerin.
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