/Naher Osten: Huthi-Rebellen greifen mit Drohnen saudische Ölanlagen an

Naher Osten: Huthi-Rebellen greifen mit Drohnen saudische Ölanlagen an

In Saudi-Arabien sind Teile einer Ölpipeline angegriffen worden. Mit
Sprengstoff beladene Drohnen hätten zwei Ölpumpstationen der
Ost-West-Pipeline in der Nähe der Hauptstadt Riad getroffen, teilte Saudi-Arabiens Energieminister Chalid al-Fali mit. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco habe aus Sicherheitsgründen den
Betrieb der Pipeline eingestellt. Durch den Angriff sei an einer der angegriffenen Pumpstationen ein Feuer ausgebrochen und Sachschaden entstanden.

Die jemenitischen Huthi-Rebellen teilten mit, sie hätten die Drohnenangriffe gegen Saudi-Arabien geflogen. Die Huthis hätten mehrere Angriffe gegen das Königreich
gestartet, sagte Rebellensprecher Mohammed Abdel-Salam der Nachrichtenagentur AP. “Dies ist eine
Botschaft an Saudi-Arabien, stoppt eure Aggression.”

Saudi-Arabiens Energieminister sprach von einem Terrorakt und einem erneuten Versuch, die Sicherheit der weltweiten Ölversorgung zu gefährden. Die Ölproduktion und der Export seien von dem
Drohnenangriff aber nicht betroffen. Der Energiekonzern Aramco werde den Schaden untersuchen und die
Anlagen reparieren.

Die 1.200 Kilometer lange Ost-West-Pipeline verbindet Saudi-Arabiens
ölreiche Ostprovinz mit dem Hafen Janbu am Roten Meer. Sie wurde vor
Jahrzehnten für den Fall gebaut, dass die Seestraße von Hormus, einer
der bedeutendsten Lieferwege für Erdöl, im Konflikt mit dem Iran
komplett geschlossen werden könnte.

Der Drohnenangriff erfolgte nur wenige Tage nachdem die Behörden
der benachbarten Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Sabotageakte
gegen zwei Öltanker aus Saudi-Arabien und zwei weitere Schiffe vor ihrer
Golfküste gemeldet hatten. 

Im Bürgerkrieg in Jemen kämpft seit Jahren eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz gegen die Huthi-Rebellen. Diese hatten 2014 die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Nordjemens eingenommen. Die Rebellen haben mehrfach Raketen auf Saudi-Arabien geschossen.

Iran spricht von Provokationen

Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif beschrieb die
Sabotageangriffe auf Öltanker als Versuch, einen größeren Konflikt in der Region
zu verursachen. Er habe “diese Art von Aktivitäten, die darauf abzielen,
Spannung in der Region eskalieren zu lassen, zuvor vorhergesagt”, sagte Sarif. Der
iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge sprach der Außenminister bei einem Besuch in Indien über die Gefahren,
die von “Hardlinern in der US-Regierung und der Region” herbeigeführt
würden.

Sarif wirft der Regierung von US-Präsident Donald Trump, Israel und Saudi-Arabien immer wieder vor, die Region in Richtung eines Krieges zu bewegen. Einige Vertreter der US-Regierung haben bereits den Iran für die Sabotage an den Tankern verantwortlich gemacht.

Laut Medien planen die USA auch mit Bodentruppen

Der
US-Botschafter in Saudi-Arabien sprach sich für eine zwar deutliche, aber umsichtige
Reaktion aus. “Wir müssen gründlich
untersuchen, was passiert ist und warum es passiert ist”, sagt John Abizaid. Dann
seien “vernünftige Antworten” erforderlich, die aber keine
Kriegshandlungen sein sollten. Ein Konflikt sei weder im
Interesse des Iran noch im Interesse der USA und Saudi-Arabiens.

Laut der New York Times gibt es in den USA aber zumindest Pläne für ein mögliches militärisches Eingreifen in der Region. Zu den Überlegungen für weitere Schritte im Iran-Konflikt gehöre auch die Entsendung US-amerikanischer
Streitkräfte. Eine der möglichen militärischen Optionen sehe
vor, 120.000 Soldaten in den Nahen Osten zu schicken, berichtete
die New York Times unter Berufung auf Regierungsvertreter. Dies gelte für den Fall, dass der Iran bereits am Persischen
Golf stationierte US-Truppen angreife oder seine Arbeit an
Atomwaffen vorantreibe. Der kommissarische US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan
habe den Plan zur Verlegung von 120.000 Militärs bei einem
Treffen mit Spitzenberatern von Präsident Donald Trump
vorgestellt. Das Präsidialamt war für eine
Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Das
Verteidigungsministerium wollte sich nicht äußern.

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