Die Vereinigten Arabischen Emirate berichten von Sabotageakte gegen Handelsschiffe vor der Ostküste des Landes. Das Außenministerium teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur WAM mit, es habe in der Nähe des Emirats Fudschaira “staatsfeindliche Operationen” gegen vier kommerzielle Schiffe gegeben. Das Ministerium machte keine näheren Angaben zur Art der Vorfälle.
Es sei niemand an Bord der Schiffe verletzt worden, auch seien weder Schadstoffe noch Treibstoff ausgetreten. Die Schiffe stammten aus unterschiedlichen Staaten. Die Behörden hätten “alle notwendigen Maßnahmen ergriffen” und eine Untersuchung eingeleitet. Das Ministerium rief die internationale Gemeinschaft auf, solche Aktionen von “Parteien, welche der Sicherheit der Schifffahrt schaden wollen”, zu unterbinden.
Gleichzeitig widersprach das Ministerium Gerüchten über Zwischenfälle im Hafen von Fudschaira. Der Hafenbetrieb laufe ohne Störungen.
Arabische Staaten verurteilen “Sabotage-Einsätze”
Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls äußerten sich auch führende arabische Staaten zu der Sache. Laut Abdul Latif Al-Sajani, Generalsekretär des Golfkooperationsrats, handle es sich um “Sabotage-Einsätze”, die Spannungen und Konflikte in der Region verschärfen würden. Ägypten kritisierte “alle Handlungen, die der nationalen Sicherheit der VAE schaden würden”. Das Außenministerium in Kairo sicherte den Vereinigten Arabischen Emiraten zudem die Solidarität der ägyptischen Regierung zu. Sie werde dem Land bei allen Herausforderungen beistehen.
Die VAE zählen zu mehreren Staaten auf der Arabischen Halbinsel, die dem Golfkooperationsrat angehören. Auch Saudi-Arabien ist Mitglied der Organisation. Das Königreich ist Verbündeter der USA und Erzrivale des Iran, mit dem es um Einfluss in der Region ringt.
In der Region hatten die Spannungen angesichts des Konflikts zwischen dem Iran und den USA zuletzt erneut zugenommen. Die Vereinigten Staaten kündigten an, ihre Militärpräsenz im Nahen Osten zu erhöhen. Nach der Verlegung des Flugzeugträgers USS Abraham Lincoln und einer Bomberstaffel kündigte das Verteidigungsministerium am Freitag an, auch das Kriegsschiff USS Arlington und ein Patriot-Flugabwehrraketensystem in die Region zu schicken.
Zwischen dem Iran und der Arabischen Halbinsel liegt mit der Straße von Hormus die wichtigste Ölexportroute der Welt. Durch die nur 50 Kilometer breite Meerenge wird ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Rohöls befördert. Der Iran hat wiederholt mit einer Sperrung des Seewegs als Reaktion auf US-Sanktionen gedroht. Bei einer solchen Sperre wären auch die wichtigsten Häfen der Golfstaaten vom Seehandel abgeschnitten.
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